Rezension

Totengräber und Polizist ermitteln

Das Buch des Totengräbers -

Das Buch des Totengräbers
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4 Sternen

Leopold von Hertzfeld ist gerade von Graz nach Wien umgezogen und fängt dort bei der Polizei an. Zuvor hat er in Graz studiert und bereits 3 Jahre Erfahrung als Untersuchungsrichter. Er ist aufgeschlossen für neue Methoden und möchte diese nun auch in Wien anwenden. Und so fährt er übereifrig schon in der Nacht vor seinem Dienstantritt an den Rand des Praters, wo die Leiche einer jungen Frau entdeckt wurde. Durch diese Aktion macht er sich bei der Polizei nicht gerade beliebt, vor allem, weil er auch noch alles besser weiß und auf die neuen Methoden verweist. Und so wird er auch recht schnell von seinem neuen Chef aufs Abstellgleis geschoben, doch das lässt er sich natürlich nicht bieten. Denn es bleibt nicht bei dem einen Mord an einem jungen Mädchen. Doch auch der rätselhafte Selbstmord an Bernhard Strauss muss aufgeklärt werden - so beginnt das Buch auch mit diesem Halbbruder des berühmten Johann. Und immer mit dabei ist Augustin Rothmayer, der Totengräber des Wiender Zentralfriedhofs, der ein Buch schreibt, aus dem wir immer wieder Ausschnitte lesen. Ein überaus interessanter Einblick in die Stadt Wien am Ende des 19. Jahrhunderts und die Methoden der Ermittlung. Mit dem Totengräber Augustin ist Oliver Pötzsch ein überaus interessanter und eigenwilliger Charakter gelungen. Mal wieder ein toller Roman und Krimi von Pötzsch, der wieder einmal beweist, wie gut er sein Handwerk beherrscht. Hoffentlich gibt es bald neue Fälle dieses ungleichen Duos - oder gar Trios?