Rezension

Totenrausch – Die Suche nach einem Ausweg

Totenrausch - Bernhard Aichner

Totenrausch
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Blum ist eine liebende Mutter, die den Mord an ihrem Mann gerächt hat, indem sie die Verantwortlichen auf grausame Weise ermordete. Nun ist sie mit ihren zwei Töchtern auf der Flucht und landet nach einiger Zeit in Hamburg, wo sie auf Schiele, einen einflussreichen Zuhälter, trifft. Verzweifelt verspricht sie ihm: „Wenn du mir hilfst, werde ich jemanden für dich töten.“ Schieles Interesse ist geweckt und er verschafft ihr und ihren Kindern neue Identitäten und ein gesichertes Leben. Die Zeit vergeht und Blum beginnt zu glauben, dass sie ihr Versprechen niemals einlösen muss. Doch damit liegt sie leider falsch.
Einen Mord ohne persönliches Motiv zu begehen, fällt ihr allerdings alles andere als leicht. Als dann auch noch ihre Kinder als Druckmittel herhalten müssen, tut Blum alles was nötig ist, um ihre geliebten Töchter zurückzuholen.

Obwohl Blum eine gesuchte Mörderin ist, bringt man als Leser viel Sympathie für sie auf, da ihre Motive verständlich erscheinen. Man sorgt sich ebenfalls um die Kinder, vermisst die Zurückgelassenen, wünscht sich ein ruhiges Leben für Blum, hasst Schiele, weiß nicht was man tun könnte, erkennt die verzweifelte Lage. Dabei ist dieser Thriller von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Der Schreibstil beinhaltet eine Vielzahl an Hauptsätzen und unterstreicht dadurch gekonnt das Gehetzte in Blum.

Trotz der Tatsache, dass Totenrausch der letzte Teil einer Trilogie ist, kann ich aus erster Hand sagen: Man muss die Vorgänger nicht zwangsweise kennen. Der Leser kann trotzdem sehr gut in die Handlung eintauchen und ihm wird nicht das Gefühl verschafft, etwas wichtiges verpasst zu haben. Auch, wenn die vorherigen Bände sich sicherlich ebenso zu lesen lohnen würden.