Rezension

Totgehoppelt - gelungenes Krimidebüt

Totgehoppelt
von Mauritz von Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Klapptext:

Während der Jubiläumsfeier des örtlichen Kaninchenkastenumstellvereins verschwindet der Bürgermeister Bürens spurlos. Kurze Zeit später taucht er wieder auf. Tot. Als dann auch noch seine Sekretärin erschossen aufgefunden wird, macht sich das ungleiche Ermittlerteam Theresia Rose und Alexander Kantstein auf die Suche nach dem Täter. Doch durch Theresias digitale Inkompetenz und Casanova Alexanders Tändeleien gestalten sich die Ermittlungen schwieriger als gedacht.

Totgehoppelt ist der Debütkrimi von Moritz von Neuhaus. Allerdings ist Moritz von Neuhaus ein Pseudonym hinter dem sich drei Autoren (Hilla Jürgensmeier, Hendrik Peeters und Gregor Christiansmeyer) verbergen. Ich war angenehm überrascht, denn zu keinem Zeitpunkt fiel auf, dass drei Leute an diesem Krimi geschrieben haben. Ein perfekte Trio, das genial zusammenspielte.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach, so dass man sehr schnell in diese Geschichte reinfinden kann. Der Erzählstil basiert auf zwei Ebenen. Zum einen gibt es dieses Mädchen, die ihre Geschichte erzählt und zum anderen Ermittlungsarbeit von Kantstein und Rose. Beide Handlungsstränge sind perfekt aufeinander abgestimmt und miteinander verstrickt worden. Irgendwie gefiel mir aus der Sicht von dem Mädchen an besten, aber das ist Ansichtssache. Die Geschichte wird durch einen kontinuierlich aufbauenden Spannungsbogen durchzogen, so dass dieser Krimi zu keinem Zeitpunkt langatmig oder gar langweilig wird. Eher im Gegenteil. Allerdings weiß man recht früh, wo der Hase hin hoppelt bzw. wer der Täter ist.

Die Paderborner-Kulisse wird sehr gut beschrieben und hier findet man die Liebe zum Detail. Da ich die Wewelsburg und etwas von Paderborn kenne, konnte ich mich sehr gut in die Umgebung reinversetzen. Die Charaktere sind ebenfalls detailliert beschrieben worden. Was ich ein wenig vermisst habe, waren private Details über Kantstein und Rose und ein bisschen was menschliches. Diese wenigen Informationen, die hier preisgegeben worden sind, wurden sehr sparsam gestreut und somit bekommt man nicht den Zugang zu den beiden, den ich mir gewünscht hätte. Nur ermitteln reicht leider nicht. Da geht noch was und ich würde mich freuen, wenn in dieser Richtung was passiert. Sonst fand ich dieses Ermittlerduo sehr sympathisch, humorvoll und eigenwillig.

Ein Pluspunkt gibt es auch noch, denn ab und an blitze der Paderborner Dialekt auf und das gefällt mir bei Regionalkrimis am besten.

 

Ein durchaus gelungenes Krimidebüt, das mir sehr gut gefiel. Ich hoffe, auf  ein Wiedersehen mit Kantstein und Rose. Ich vergebe 4 von 5 Sternen, denn da ist noch einiges an Potenzial vorhanden.