Rezension

Toxische Beziehung

All Saints High - Der Rebell - L. J. Shen

All Saints High - Der Rebell
von L. J. Shen

Bewertet mit 3 Sternen

Als ich den Klappentext gelesen hatte, hat mich das Buch sofort angesprochen und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar von NetGalley gefreut.

Die Geschichte von Luna und Knight beginnt in ihrer Kindheit und man merkt sofort, dass die beiden in jungen Jahren schon viel durchgemacht haben und das dieses Erlebnis sie beide verbindet. Die Freundschaft die daraus entsteht, empfand ich als sehr schön. Allerdings ging diese im Laufe des Buches ziemlich verloren.
Knight und Luna entfremden sich nach und nach voneinander und von dem großen Vertrauen, war meiner Meinung nach, bis kurz zum Schluss nichts mehr da.
Ihre romantische Beziehung zueinander würde ich als sehr toxisch bezeichnen und dies hat mir gar nicht gefallen. Für mich kamen da keine großen Gefühle rüber. Ich war sehr erstaunt, wie die beiden zwischendurch miteinander umgehen. Sie streiten sich oft und verletzen sich gegenseitig. Obwohl sie den jeweils anderen sehr lieben, zweifeln sie immer sehr schnell aneinander und fangen an sich zu misstrauen. Kaum näheren sie sich wieder an, gibt es irgendeinen kleinen Grund, warum sie sich wieder streiten und auch beschimpfen. Dieses ewige Hin und Her hat mich ganz schön Nerven gekostet.

Auch der intensive Alkohol- und Drogenmissbrauch von Knight, mit dem er versucht seinen Problemen und der Angst um seine Mutter aus dem Weg zu gehen, hat mir überhaupt nicht zugesagt. Alkohol und Drogen sind nun mal keine Lösung und machen keine Situation besser.

Die Charaktere in diesem Buch sind sehr speziell, allen voran Knight. Er ist mir zu aufbrausend, zu selbstsicher und überheblich. Wenn er getrunken hat, wird er zum Widerling, der andere beleidigt. Auch wenn er eine harte Schale hat und mit seinem Verhalten versucht, die Leute auf Abstand zu halten und seine wahren Gefühle zu verbergen, finde ich, dass so ein Verhalten auch seine Grenzen hat und dann auch nicht mehr zu tolerieren ist. Mit ihm wurde ich überhaupt nicht warm.
Luna empfand ich da schon eher als sympathisch und ich habe mich über ihre Entwicklung im Buch gefreut. Sie wurde stärker und hat mehr auf sich geachtet, das fand ich gut.

Schade empfand ich auch, dass das Thema Football hier keine Rolle gespielt hat, das hatte ich irgendwie anders erwartet.

Das einzige was ich an diesem Buch gelungen fand, war das sehr harmonische Ende, was aber meiner Meinung nach nicht wirklich zum Rest des Buches passt.
Die emotionalsten Szenen lieferten mir in diesem Buch Rosie und Dean. Diese beiden haben geschafft, was Luna und Knight nicht bewirkt haben, nämlich mich zu berühren. Bei den beiden hat man die tiefen Gefühle füreinander wahrlich gespürt.

Dieses Buch konnte mich leider nicht von sich überzeugen und ich werde die anderen Teile der Reihe höchstwahrscheinlich auch nicht lesen.