Rezension

Toxische Freundschaften

14 Minuten gelogene Wahrheit - Sarah Lyu

14 Minuten gelogene Wahrheit
von Sarah Lyu

Bewertet mit 4 Sternen

Die Nacht, in der Jack starb, hat Remys Leben für immer verändert. Denn in dieser Nacht hat sie nicht nur ihre große Liebe verloren – von nun an muss Remy auch an allem zweifeln, woran sie je geglaubt hat. Jack wurde erschossen, von Remys bester Freundin Elise. Doch Remy kann sich an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht einfach nicht erinnern. Elise beteuert, dass Jacks Tod ein Unfall gewesen ist, also sagt Remy das bei ihrem Polizeiverhör aus. Schließlich wäre Elise niemals zu einem Mord fähig – oder etwa doch?

Meine Meinung:

In dieser Geschichte geht es um die Freundschaft zwischen Remy und Elise und um einem furchtbaren Mord. 

Im Verlauf des Buches erfahren wir sehr früh von dem Mord an Jack, der auch in der Inhaltsangabe beschrieben ist. Danach werden wir immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzt und erfahren, wie sich Remy und Elise kennen gelernt haben und was ihre Freundschaft ausmacht. 

Für mich ist dieses Buch eine sehr krasse Geschichte über toxische Freundschaften, die so wirken als wäre sie das einzig Wichtige für einen, aber einem alles andere als gut tun. Ich hatte schon selbst solche Freundschaften und habe mich daher sehr oft wiederfinden können und konnte Remy auf gewisse Weise total verstehen. Toxische Menschen nehmen einen ein und suggerieren, dass man ohne sie einfach nicht lebensfähig wäre. Diese Entwicklung der Freundschaft mitzuerleben und zu merken, was für Auswirkungen so eine Freundschaft hat, war für mich sehr spannend, aber auch sehr düster. So erfahren wir eben nach und nach was zu dem Mord geführt hat und was am Ende mit den Charakteren passiert. Die Spannung konnte die Autorin für mich stets halten und die gar nicht so langen Kapitel haben es mir leicht gemacht am Ball zu bleiben. Ich wollte einfach wirklich wissen, was in diesen 14 Minuten geschah.

Insgesamt fand ich die Geschichte, aber insbesondere das Ende, etwas zu hoffnungslos, auch wenn die Autorin versucht hat, das Ganze ins Positive umzuschwenken. Da das Thema aber eben sehr belastend und sehr tiefgreifend ist, kriegt sie das Düstere meiner Meinung nach nicht richtig aufgehellt. Deshalb muss ich leider einen Stern abziehen. Ein bisschen mehr Hoffnung, die echter wirkt, hätte ich schön gefunden - auch wenn das sicherlich nicht leicht umzusetzen ist.

 

Fazit:

Eine emotionale und berührende Geschichte über toxische Freundschaften, die oftmals sehr düster und hoffnungslos daher kommt. Trotzdem war ich durchgehend gespannt und wollte wissen, was in den 14 Minuten geschah. Ich hätte mir am Ende etwas mehr echte Hoffnung gewünscht, aber im Großen und Ganzen war es ein schönes Lesevergnügen. 4 Sterne!