Rezension

Toxische Liebe

Mad Prince - Elite Kings Club - Amo Jones

Mad Prince - Elite Kings Club
von Amo Jones

Bewertet mit 3 Sternen

Für mich zu viele Logiklöcher und Wiederholungen

„Mad Prince“ ist der vierte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem fünften Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.

Tillie kehrt zurück ins das Leben von Nate Malum-Riverside und in den Kreis der Elite Kings und sofort erliegt sie wieder seiner unglaublichen düsteren Anziehungskraft. Doch die Vergangenheit wiegt schwer und auch wenn beide jetzt Eltern einer kleinen Tochter sind, verfallen sie wieder in den Strudel ihrer toxischen Beziehung und reißen sich gegenseitig in den Abgrund.

 

Ich kenne die drei Vorgängerbände leider nicht, was in diesem Fall ein eindeutiger Nachteil ist. Mir fehlt die Vorgeschichte von Nate und Tillie, obwohl sich diese aus dem Zusammenhang durchaus erschließt. Aber auch die Informationen zu den anderen Charakteren oder die Hintergründe der Elite Kings wären manchmal hilfreich gewesen. Wenn die Erklärungen dort aber so erfolgen wie in diesem Band, befürchte ich jedoch, dass sie mir auch nicht viel weitergeholfen hätten. Viele Handlungsfäden oder aufgebaute Spannungsbögen gehen ins Leere und es folgt eine der unzähligen nichtssagenden Partys.

Die Beziehung von Nate und Tillie ist alles andere als gesund. Ich würde sie eher als klassische toxische Beziehung beschreiben. Beide ziehen sämtliche Energie aus einem Raum und haben eine unvergleichliche Chemie. Gleichzeitig tun sie alles in ihrer Macht stehende, um den jeweils anderen möglichst heftig zu verletzen. Nur um dann wieder wie die Motten um die Flamme zu kreisen. Da kann man echt ein Schleudertrauma kriegen.

Ihre Charaktere kaputt zu nennen, wäre die Untertreibung des Jahres. Wenn sie sich nicht gerade die übelsten Beleidigungen zuwerfen oder sich ihr vorgebliches Desinteresse durch eindeutiges Fremdflirten zeigen, dann sind sie trotz gegenteiliger Bekundungen entweder die ganze Zeit volltrunken oder zugedröhnt.

Wohl am meisten gestört hat mich die Darstellung ihres Babys, das mir nur wie ein schickes Accessoire vorkommt. Es weint nie, hat nie Hunger oder Durst und kann für ein dreimonatiges Kind ganz schön viel. Zuwendung bekommt es nur, wenn Tillie mal nicht betrunken, auf einer Party oder auf dem Schoß von irgendwem ist. Aber dann wird natürlich ein „Familientag“ gemacht, der etwas ganz besonders ist. Daher kam für mich die Elternliebe in diesem Buch nicht wirklich heraus und die Emotionen von Tillie und Nate konnten mich nicht so richtig berühren, da sie einfach nicht authentisch wirkten.

 

Mein Fazit:

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die Teile nicht ohne Zusammenhang zu lesen. Ich vermute, dass sich dadurch einige Logiklöcher schließen würden. Die dunkle Spannung ist trotz allem fühlbar und ich bin neugierig, wie Nate und Tillie das Ruder im fünften Band herumreißen wollen.