Rezension

Tränengarant

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Die vielen Vergleiche dieses Buches zu "Ziemlich beste Freunde" von Philippe Pozzo di Borgo sind zugegebenermaßen nicht weit hergeholt. Und dieser Hinweis ließ mich zunächst auch zögern, "Ein ganzes halbes Jahr" zu lesen.

Die 27-jährige Lou wird arbeitslos und wird vom Arbeitsamt "gezwungen", sich auf den Job als Pflegerin eines Tetraplegikers zu bewerben. Schon hier fängt es mit den Parallelen an.
Der erste Rundgang durch das Haus ihres neuen Arbeitgebers erinnert mich auch stark an eine Filmszene der oben genannten, französischen Komödie.

Nichtsdestotrotz habe ich weitergelesen und festgestellt, dass die Geschichte eine ganz andere Wendung nimmt.
Lou verliebt sich in Will, Will verliebt sich in Lou.
Die Romantik-Komponente wird eher herausgearbeitet und Humor ist zwar vorhanden, aber nicht so stark wie bei unserem "Vergleichsobjekt".

Erleichtert war ich darüber, dass das Buch keineswegs kitschig ist. Aber um gewisse Klischees kam die Autorin leider nicht herum...
ER: reich, schön, interessiert an klassischer Musik und Büchern.
SIE: mittellos, durchschnittliches Aussehen, verrückt, eher uninteressiert/ ungebildet, nur Mode im Kopf...das Schöne hier ist, dass zumindest ihre Schwester Treena, die ja auch aus diesen "armen" Verhältnissen kommt, als genaues Gegenteil beschrieben wird.

Besonders gut hat mir gefallen, dass viele Schauplätze und Konflikte eingearbeitet wurden - eine emotionale Berg- und Talfahrt.