Rezension

Träume

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet - Charlotte Richter

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
von Charlotte Richter

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

Die Muschelsammlerin

Deine Bestimmung wartet

Inhalt in meinen Worten:

Mariel lebt in einer Welt, wo es darauf hinausläuft, das jeder seinen eigenen Partner braucht, den Seelenpartner, dieser kommt nicht von dem Ort wo Mariel lebt, sondern es gibt einen ganz besonderen Tag, dort und nur dort kann Mariel sich mit ihm Verbinden. Doch gerade Mariel, Tora und andere sind leer ausgegangen. Sie waren die Ausgesonderten und mussten auf die Insel Xerex dort durften sie sich entscheiden ob sie zu den Göttern reisen oder lieber auf der Insel bleiben, nachdem Tora sowieso die Draufgängerin war, und Mariel eine sehr wichtige Botschaft lehrte, ging es für die jugnen Erwachsenen in das Spiegelreich und was sie dort erlebten, das berichtet euch das Buch.

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Der Anfang der Geschichte war stark, und die Sprache war auch richtig gewandt, doch dann irgendwann kam es zu einem Bruch und das Buch verlor ein klein wenig von seinem Schimmer und ich musste mich kurzzeitig durchkämpfen, wobei ich schon gerne erfahren wollte, was mit den jungen Erwachsenen passiert, doch irgendwie war es mir dann zu stumpf geworden und zu vorhersehbar was kommen wird, dann aber hat es kurz vor Ende noch einmal eine Wendung hingelegt, wo es mir dann auch leicht gefallen ist, weiter zu lesen, doch diese kurze Durststrecke musste ich erst einmal überstehen. 

Am Ende war es mir, als wäre es ein Anfangt von einem weiteren Teil und doch war es ein runder Abschluss, weswegen ich nicht genau sagen kann folgt noch ein weiterer Band, oder war es ein Einzelband.

 

Wenn ihr weiter lest, ich hab ein paar Punkte die euch spoilern könnten eingebaut, weswegen ich sage, weiterlesen auf eigene Gefahr. 

 

Zitat aus dem Buch:

Auf Seite 111 kam mir ein Zitat entgegen das mich persönlich sehr ansprach, weswegen ich es euch hier auch teile: „Falsch ist, wenn man geliebt werden will, weil man sich selbst nicht lieben kann.“

 

Die Geschichte:

Dieses Buch ist eine Geschichte der Selbstfindung und der Selbsterkenntnis, zumindest für Mariel und mittlerweile ihren Freunden, gerade einer schaffte es zu ihrem besten Freund zu werden, für den sie auch ihr eigenes Leben gegeben hätte. 

Das Buch ist aber vor allem auch eine Botschaft an all diejenigen, die sich selbst suchen und zum Teil noch nicht den Mut haben sich selbst zu finden, oder gar zu sich zu stehen. Es ist eine Botschaft der Akzeptanz, das anders sein gar nicht tragisch ist, es zeigt aber auch auf, wo Macht und Gier ihren Preis hat, denn nicht immer ist das, was andere vermeintlich Gutes wollen, auch wirklich gut, und manch böse Art ist nur eine Maske um sich selbst nicht zu erkennen zu geben, das etwas Gutes vorhanden ist, das fand ich eine wertvolle Sache, denn nicht immer siegt das Perfekte, manchmal ist gerade das Unperfekte das, was den Glanz hervor holt. 

Jedoch ist die Geschichte auch etwas sehr im alten Klischee. Frau sucht Mann und Mann sucht Frau. Es darf nicht sein, das jemand anders tickt, sei es das er einfach keine Beziehung eingehen möchte, weil er noch nicht so weit ist, oder weil er vielleicht auf das gleiche Geschlecht steht, wobei ich es toll finde, das es Bücher gibt, die klar sich abgrenzen vom derzeitigen Weltbild, dennoch war es mir hier zu sehr im alten Klischee verhaftet und das alte Frauenbild (auch wenn Tora und Mariel eine sehr wichtige Rolle einnehmen dürfen – Kämpferinnen) wurde mir zu hoch gehalten. 

Dagegen finde ich es stark, das Mariel die Träumerin voller Fantasien auch dessen Gerecht werden darf und wirklich dank ihrer Art eine ganz besondere Rolle in diesem Buch spielen darf.

 

Die Welt:

Die Welt scheint schon weit fortgeschritten zu sein, zumindest bei Mariel und Tora, doch das erfährt man erst ganz am Ende. Es ist eine Welt, wo es dennoch auch auf mich so wirkte, das die heutige Welt so gar nicht existiert sondern eher anders sich abspielt, hier ging die Autorin aber nicht weit genug um die Welt zu erklären. Es gibt einerseits die Welt von Mariel, wo sie vom Säugling bis zur jungen Erwachsenen Frau wird, wo aber Menschen die ihren Seelenpartner nicht bekommen, abreisen müssen nach Xerex, eine Insel, wo jeder für sich selbst sorgen muss, das kommt hier leider auch etwas zu einfach an mich als Leserin, denn eine Insel, wo nicht wirklich viel ist, vor allem kaum Lebensmittel ist nicht so einfach, zumindest in meinen Augen, wie es Mariel dann gefallen ist. Dann gibt es noch einen Ort, wo die Priester zu finden sind, dort gehen letztlich auch fünf weitere mit Mariel mit, um eben in die Spiegelwelt zu gehen, wo Mariel am Ende etwas auffällt, was ihr Weltbild sehr ins Wanken bringt, und sie sich gegen etwas entscheiden muss. Am Ende des Buches reist Mariel völlig wo anders hin, wo es aussieht wie in der heutigen Welt, jedoch weiter fortgeschritten, es gibt verfallene Reaktoren, es gibt Zelte, und eine Welt die ich mir so vorstelle, wenn der Supergau fast alles vernichtet hat, und hier frage ich mich, geht es weiter mit Mariel und den Muschelsammlern? 

 

Warum ich euch das Buch dennoch an das Herz lege:

1) Das Buch hat viele tolle Elemente, sei es die Liebe, die auch entstehen kann, ohne das man ein Paar ist, einfach die Freundschaftliche Liebe wird in einem besonderen Maße gewürdigt.

2) Träumer sind nicht verkehrt, sondern nur wer Fantasie hat, kann die Welt so Gestalten, wie er es gerne möchte.

3) Die Sprache ist einfach und es gibt so viele Elemente, wo man selbst mit abtauchen möchte.

4) Die Botschaften die in diesem Buch stecken, sollte jeder entdecken, sei es das man sich selbst neu oder überhaupt mal ansieht und merkt, in mir steckt mehr, als alle sehen und denken. 

5) Es zeigt eine Welt voller Quellen auf, damit meine ich, das extrem viel Potenzial vorhanden ist, wo ich irgendwie hoffe das es eben doch noch weiter gehen darf mit Mariel, oder eben zumindest in der Welt.

6) Die Spannung ist am Anfang enorm hoch, nimmt dann kurz ab, um dann noch einmal hin und wieder an Fahrt aufzunehmen und am Ende endet das Buch mit ganz besonderen Momenten, wo ich dann doch noch überrascht werden konnte. 

7) Es ist ein Buch für das Herz.

Das sind meine Punkte, warum ich euch das Buch trotz meiner Kritik empfehlen möchte.

 

Bewertung:

Gar nicht so leicht, dieses Buch zu bewerten. Dafür steckt zu viel im Buch, als es einfach auf Sterne herunter zu brechen. 

Kritik: Zu viel Klischee und teilweise zu unausgebaut. 

Stärken: Spannung, eine bunte Welt, starke Protagonisten, und eine Welt, in der man selbst das Träumen neu erfinden darf, was ich echt toll finde. Doch am besten gefallen mir die Botschaften die das Buch mitgibt. Deswegen gebe ich der Muschelsammlerin vier Sterne.