Rezension

Träumen darf man immer...

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt -

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
von Charlotte Roth

Bewertet mit 3 Sternen

Als Fan von Charlotte Roth Büchern und Berlin erschien mir dieser Roman die beste Kombi für meinen Lesegeschmack.

In der Geschichte geht es um Nina von Veltheim, die wohlbehütet auf dem Land aufwächst und sich nichts sehnlicher wünscht als nach Berlin ans Theater zu gehen, denn sie glaubt sie gehört auf die Bühne. Die Familie legt zusammen, doch die Zeiten sind hart. Gerade in der Großstadt sind Armut und Hunger an der Tagesordnung. Wird Nina es dennoch schaffen?

War ich zunächst noch sehr angetan von Ninas Ergeiz und Leidenschaft, so wirkt dies mit der Zeit leider unsympathisch. Immer schwerer fiel es mir mich mit ihr zu identifizieren und sie zu verstehen. Manchmal braucht es eben die Hilfe von Freunden, um an sein Ziel zu kommen. Immer alleine klappt oft nicht wie sie es will.

Der Gegensatz zwischen Land- und Stadtleben wird ganz gut dargestellt, auch die Darstellung der damaligen Zeit. Der Schreibstil der Autorin ist zudem fesselnd wie gewohnt.

Erst auf den letzten Seiten geht es dann heiß her im Varieté- und Künsterleben, was ich schon etwas eher erwartet hätte, denn darum sollte es ja eigentlich in der Geschichte gehen.

Dass es etwas braucht eh alles in die Gänge kommt, wird sicherlich dem geschuldet sein, dass es sich hierbei um den Startband einer Reihe handelt.

Das leicht ins Kitschige rutschende Ende hätte ich nicht gebraucht. Nicht jedem ist es gegeben ein Happyend mit Partner zu erleben, schon gar nicht in der damaligen Zeit.

Fazit: Solider Startband, der aber noch deutlich Luft nach oben lässt. Ich bin derzeit noch zwiegespalten, ob ich die Reihe weiter verfolgen möchte. Daher empfehle ich nur bedingt diese Lektüre...