Rezension

Tragisch, traurig aber auch komisch

Elizabeth wird vermisst - Emma Healey

Elizabeth wird vermisst
von Emma Healey

Bewertet mit 5 Sternen

Bei "Elizabeth wird vermisst", dem Erstlingswerk von Emma Healey, geht es um Maud Horsham, eine alte Dame über 80, die an Alzheimer leidet.
Wir als Leser bekommen einen einblick in den Alltag von Maud aus ihrer Sicht mit allen höhen und tiefen. Maud lebt noch in ihrem eigenen Haus und wird von einer Pflegekraft und ihrer Tochter gepflegt. Alles was Maud sich merken will schreibt sie sich auf kleine Zettel, allerdings weiß sie häufig nicht mehr das sie diese Zettel geschrieben hat oder wann sie das gemacht hat, weil sie dies schon nach den schreiben vergessen hat, oder sie weiß nicht mehr was mit den Notizen gemeint ist weil sie zu kurz sind. Was Maud allerdings nicht vergisst, ist das sie Ihre Freundin Elizabeth vermisst und erzählt jedem das sie verschwunden ist und bitte um Hilfe bei der Suche die sie aber nicht bekommt. Jeder ignoriert Ihre sorge um Elizabeth und so macht sie sich in ihrem Zustand auf die Suche nach Elizabeth.
Parallel kommen die Erinnerungen aus der Vergangenheit in Vorschein. Wir erfahren das Maud eine ältere Schwester (Sukey) hatte die nach dem 2ten Weltkrieg spurlos verschwunden ist und das Maud auch sie gesucht hat.
Das Buch wechselt zwischen den beiden Vermissten immer hin und her und zwischendurch kommt es einem sehr verwirrend vor. Aber das spiegelt auch sehr gut das Krankheitsbild wieder und darum geht es im dem Buch ja.
Es wird natürlich auch das Umfeld von Maud beleuchtet. Ihre Tochter Helen kümmert sich um sie und versucht sie in Ihrem Haus wohnen zu lassen. Ihre Enkelin Katy unterstütz Helen dabei. Es wird auch klar das es für die Familie nicht einfach ist mit der Krankheit von Maud umzugehen und das diese manchmal am ende sind.

Die Autorin hat Maud sehr gut dargestellt und man kann sich als Leser gut in sie reinversetzten und mitfühlen wie es ihr geht. Es hat mich immer wieder berührt und das ein oder andere mal musste ich auch kräftig schlucken wenn man die Gefühle und Empfindungen von Maud liest, z. B. wenn sie etwas vergessen hat und es selber merkt oder etwas nicht mehr macht, weil sie nicht mehr weis wie es geht, obwohl es ganz alltägliche Sachen sind.
Für mich war es eines der Besten Bücher die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es steckt voller Gefühl und lässt einen Nachdenklich werden. Daher kann ich das Buch nur mit voller Punktzahl bewerten und sagen das es definitiv Lesenswert ist und ich hoffe auf weitere Bücher der Autorin.