Rezension

Tragödien

Im Licht von Apfelbäumen - Amanda Coplin

Im Licht von Apfelbäumen
von Amanda Coplin

Bewertet mit 4 Sternen

»Im Licht von Apfelbäumen« war ein Re-Read. Das erste Mal gelesen habe ich es bereits im September 2013 und weil es mir damals so gut gefallen hat, wollte ich es mir gerne mal wieder zu Gemüte führen. Mein Gesamteindruck aus der heutigen Sicht fällt leider nicht mehr ganz so grandios aus wie vor knapp 3,5 Jahren. Damals war ich von dem emotionslosen, nüchternen Schreibstil ziemlich begeistert, konnte mich geradezu träumerisch darin verlieren und war auch recht schnell durch mit der Geschichte.

Die Ruhe, Melancholie und die Traurigkeit, die von Talmadge, einem der Hauptfiguren, ausgeht, spiegelt sich ebenso im Geschriebenen wider. Aber gerade das konnte mich heute nicht mehr berühren oder irgendwie beeindrucken. Ganz im Gegenteil: Manchmal hatte ich beim Lesen deswegen sogar ein Gefühl der Langeweile.
Trotzdem hat die Geschichte um Talmadge, Della, Jane und die kleine Angelene etwas an sich, das mich fesseln konnte. Die Schicksale und Geschehnisse rund um die Charaktere machen dennoch sehr neugierig und man mag die ganze Zeit wissen, was weiterhin vor sich geht. Eine gewisse Tragik zieht sich durch die ganze Geschichte und lässt einen nicht mehr los.

Für mich hat sich der Re-Read auf jeden Fall gelohnt. Noch einmal in die Welt der altbekannten Buchfiguren einzutauchen, hat schöne Erinnerungen in mir hervorgerufen, und obwohl von Zeit zu Zeit ein paar Längen meine Lesefreude ein wenig getrübt haben, empfand ich die Geschichte nach wie vor als sehr lesenswert.