Rezension

Trau schau wem

Die wundersame Beförderung - Vikas Swarup

Die wundersame Beförderung
von Vikas Swarup

Bewertet mit 2 Sternen

Sapna glaubt an einen schlechten Scherz, als sie von einem wildfremden Mann angesprochen wird, der ihr anbietet Geschäftsführerin seines milliardenschweren Unternehmens zu werden. Dafür muss sie nur sieben Prüfungen bestehen…

Als einfache Verkäuferin, kämpfend mit den gesellschaftlichen Verhältnissen Indiens und persönlichen Traumata, sieht sie sich trotz ihrer Skepsis und Ablehnung schließlich gezwungen das Angebot anzunehmen. Damit wird sie in einen Strudel ungewöhnlicher Ereignisse gezogen, die überwältigend und verstörend ihre Integrität bis an die Grenze bringen, doch abbrechen kann sie die Aktion nicht mehr. Ist alles nur Zufall?

Dem Leser wird ein grandioses, realistisches und farbenprächtiges Bild des heutigen Indiens geboten. Dabei werden das Elend und gesellschaftliche Missstände nicht ausgeblendet, sondern bewusst thematisiert. Leider ist das alles, was mir an diesem Buch positiv in Erinnerung bleiben wird.

Sprachlich hervorragend, die Idee originell und gut verpackt, doch es kam keine Sympathie für die Charaktere auf. Die Handlung wirkte mal konstruiert, mal überzogen und dann wieder banal. Es gab schöne Passagen, doch diese schlugen leider oft um oder blieben auf verlorenem Posten. Ein Glossar für die doch reichlich gestreuten indischen Begriffe wäre auch schön gewesen. Das Buch lässt sich aber auch ohne lesen.

Fazit: Mit den Figuren bin ich nicht warm geworden, das erschwerte es mir in die Geschichte einzusteigen. Vor dem großartigen Hintergrund des exotischen Landes, habe ich leider keinen Zugang zu der, für mich etwas konstruierten und immer wieder ins depressive umschlagenden, Handlung gefunden. Schade, ich habe mir mehr versprochen.