Rezension

Trauer und Hoffnung

Nach Mattias
von Peter Zantingh

Nach Mattias – Peter Zantingh

Mattias ist nicht mehr da. Freundin, Angehörige und Freunde, auch nur flüchtige Bekannte müssen lernen, mit dem Verlust des geliebten Menschen umzugehen. Dabei überkreuzen sich ihre Wege und geben ein immer klareres Bild von Mattias‘ Leben. Sehr feinfühlig geschrieben und genau beobachtet.

Die Hauptfigur ist Mattias, der bereits verstorben ist. Acht Personen aus dem Leben von Mattias erzählen von ihm und wie sie mit ihrem Verlust umgehen. Der Aufbau ist somit erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, da man sich mit mehreren unterschiedlichen Konstellationen und Sichtweisen befassen muss. Ein bisschen hat es mich damit an „Der Sprung“ von Simone Lappert aus der letzten Saison erinnert.

Es ist ein Roman über Methoden der Trauerverarbeitung, über den Verlust eines geliebten Menschen und über vergangenes Glück, das man oft erst viel zu spät, nämlich wenn es verloren ist, erkennt. Vor allem aber ist es melancholisch und schön. Trifft mitten ins Herz. Und letztendlich vermittelt diese Geschichte Hoffnung, denn anhand der Trauernden zeigt er auch verschiedene Wege auf, damit umzugehen und selbst wieder zurück ins Leben zu finden. 

Ich mochte den locker leichten Erzählstil des Autors sehr. Jugendlich frech und direkt, ohne unnötigen Schnickschnack, modern, verliert nicht zu viele Worte.

 Dazu ist diese Geschichte oft sehr aktuell, sie spielt immer wieder auf politische Begebenheiten an, auf gesellschaftliche Diskussionen unserer Zeit. Ein moderner Roman unserer Zeit. 

Der frische Ton eines niederländischen Autors, der mich sehr angesprochen hat.

Dies ist bereits der dritte Roman von Zantingh, allerdings der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Ich würde mich freuen, wenn der Diogenes Verlag sich den beiden anderen Werken nun auch noch annehmen würde.

4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir.