Rezension

Trauern ...

Nach Mattias
von Peter Zantingh

Bewertet mit 3 Sternen

Mattias ist nicht mehr, ausgelöscht, tot. Er war doch erst Mitte dreißig und hatte noch so viel vor. Zurück bleiben Menschen, die mit ihrer Trauer und dem Verlust umgehen müssen. Amber vermisst ihren Lebensgefährten, Quentin seinen besten Freund und Kristianne ihren Sohn – und jeder versucht auf seine ganz eigene Weise mit dem Schmerz umzugehen. Auch auf andere Personen hat Mattias‘ Tod Auswirkungen und beeinflusst direkt oder indirekt ihr weiteres Leben …

Der 1983 in Nordholland geborene niederländische Schriftsteller Peter Zantingh schildert in „Nach Mattias“ sehr einfühlsam, welche Auswirkungen der plötzliche Tod eines Menschen auf sein Umfeld hat und welche Lücke er hinterlässt. Jedes Kapitel des Buches befasst sich mit einer anderen Person, die sich teils gar nicht untereinander kennen und die doch durch Mattias‘ Tod auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden sind. Dabei gelingt es dem Autor recht gut, die Todesursache bis zum Schluss geheim zu halten und auf diese Weise die Spannung zu halten und zum Weiterlesen zu animieren.

Zu kritisieren hätte ich jedoch den Schreibstil, der für mich sehr gewöhnungsbedürftig ist und mir nicht gefällt. Ich empfinde die extrem kurzen Sätze als „abgehackt“, „holprig“ und „gewollt auf modern getrimmt“. So redet niemand, nicht einmal der Autor, wie man dem Interview am Ende des Buches entnehmen kann. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass Mattias zwar oft erwähnt, aber als Mensch der er war kaum beschrieben wird uns somit recht blass und schemenhaft bleibt. Schade, mehr über ihn zu erfahren wäre bestimmt interessant gewesen.  Versöhnlich stimmt hingegen das absolut überraschende Ende, das die Geschichte dann wunderbar rund macht und bei mir als Leserin einen positiven Eindruck hinterlässt.

Fazit: Durchschnittlich - kann man lesen, muss man aber nicht!