Rezension

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Traum trifft Realität

Als das Leben unsere Träume fand - Luca Di Fulvio

Als das Leben unsere Träume fand
von Luca Di Fulvio

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nichts für schwache Nerven

Der Klappentex verrät folgendes:
"Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt eine zweite Chance für drei junge Menschen.
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen.
Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf dem Don die Stirn geboten und nur knapp eine Vergewaltigung überlebt.
Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms, ihre kostbarste Habe ist die Erinnerung an die Liebe ihrer Eltern.
Doch das Leben in der Neuen Welt stellt sie vor schier unüberwindbare Hindernisse …"

Die Handlungsstränge der Protagonisten laufen eine zeitlang parallel nebeneinander her bis sie sich dann ineinander verweben. Alle drei versuchen mir ihrer Reise nach Argentinien dem Elend in der Heimat zu entfliehen und dabei nimmt Luca Di Fulvio kein Blatt vor den Mund. Das Leben ist grausam und gemein, die äußerst gewalttätigen Beschreibungen, die fast in keinem Kapitel fehlen, mögen dem einen oder anderen Leser zuviel sein, aber beschreibt der Autor nicht einfach nur die harte Realtität, die nun mal grausam sein kann? Alle drei Protagonisten wollen genau diesen Grausamkeiten entfliehen. In Argentinien angekommen, fängt Di Fulvio die Stimmung der damaligen Zeit, das bunte Treiben in Buenos Aires, die Hoffnung und Träume vieler Gestrandeten, die katastrophalen Lebensbedingungen perfekt ein. Trotz der gut 700 Seiten konnte ich beim Lesen keine Längen feststellen und das zeigt wie gut Di Fulvio erzählen kann.