Rezension

Traurig, aber doch voller Hoffnung

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe - A. J. Betts

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
von A. J. Betts

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

„Kopf an Kopf liegen Zac und Mia in ihren Krankenhausbetten, nur durch eine dünne Wand getrennt. Alter: 16. Diagnose: Krebs. Gefühlszustand: isoliert und allein. Und aus ersten Klopfzeichen erwächst eine Liebe, die unter normalen Umständen niemals möglich gewesen wäre …“

(Quelle: http://www.fischerverlage.de/buch/die_unwahrscheinlichkeit_von_liebe/978...)

Zac ist gerade in Quarantäne, als neben seinem Krankenhauszimmer Mia einquartiert wird. Mia, die zum ersten Mal eine Chemotherapie bekommt. Mia, die nicht akzeptieren kann, dass sie Krebs hat. Mia, die so ganz anders ist, als die anderen Mädchen, die Zac kennt.

Aus einem anfänglichen Klopfzeichen wird ganz langsam eine besondere Freundschaft. Zac gibt Mia Halt und das Gefühl trotz allem geliebt zu werden. Doch ein Leben mit Krebs hält viele Prüfungen bereit. Prüfungen, denen sich die beiden Tag für Tag stellen müssen … .

Meine Meinung:

Das Buch beginnt damit, dass neben Zacs Krankenzimmer eine neue Patientin einzieht. Aus Zacs Sicht erfährt man, wieso er im Krankenhaus ist und bekommt einen kleinen Einblick, was er und seine Familie schon alles durchgemacht haben. Neben diesem ernsten und dramatischen Schicksal, das den Leser sofort tief berührt, schafft es die Autorin jedoch auch, eine gute Prise Humor in die Geschichte einfließen zu lassen, so dass die Stimmung nicht allzu bedrückend wird.

Fortan begleitet der Leser Zac und Mia durch ihren Krankenhausaufenthalt und erlebt mal aus Sicht des einen und mal aus Sicht des anderen mit, was in der Klinik passiert, wie sie sich fühlen und womit sie zu kämpfen haben. Sehr einfühlsam schildert die Autorin A.J. Betts die Höhen und Tiefen einer Krebserkrankung aus Sicht zweier sehr unterschiedlicher Jugendlicher und lässt so den Leser an deren Schicksal teilhaben.

Der Schreibstil ist trotz ernstem Thema leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache während der Dialoge passt super zu Jugendlichen. Hier wird auch einmal geflucht oder mit Begriffen aus der Jugendsprache um sich geworfen. Das fand ich herrlich erfrischend und passt einfach perfekt zu den beiden Charakteren.

Diese machen die Geschichte zusätzlich zu etwas Besonderem, denn sie sind so unterschiedlich und gehen so verschieden mit der Krankheit um, dass man gar nicht anders kann, als sich in sie hineinzuversetzen und zu überlegen, wie man selbst wohl auf die Diagnose reagieren würde. Vor allem Mia, die zickt und wütet und um sich schlägt hat es mir sehr angetan. Ich konnte sie so gut verstehen und fand es aber gleichzeitig wahnsinnig beruhigend, dass sie Zac an ihrer Seite hatte, der verschiedene Faktoren abwägt, Überlebenschancen ausrechnet und alles etwas rationaler angeht. Hier treffen wirklich zwei gegensätzliche Pole aufeinander, die sich aber so wunderbar ergänzen, dass ich mir von Herzen ein Happy End für die beiden wünschte.

Das Ende hat mich jedoch dann wirklich überrascht. Es war anders, als ich es erwartet hatte, aber auch anders, als ich es mir erwünscht hatte und doch absolut perfekt.

Fazit:

Dieses Buch ist trotz ernstem und eigentlich düsterem Thema ein wahrer Schatz. Der Autorin gelingt es mit einer angemessenen Prise Humor die Stimmung aufzulockern und trotzdem dem Thema nicht den nötigen Ernst zu nehmen. Die Protagonisten sind so unterschiedlich und ergänzen sich so wunderbar, dass man gar nicht anders kann, als mit ihnen zu fühlen, zu hoffen, zu wüten, zu verdrängen, zu lieben und zu hassen und am Ende völlig überrascht zu werden.

Dieses Buch hat mich tief berührt, zu Tränen gerührt und doch mit jeder Menge Hoffnung zurückgelassen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.