Rezension

traurig aber sooo wahr

Brandbücher - Birgit Ebbert

Brandbücher
von Birgit Ebbert

Bewertet mit 5 Sternen

Birgit Ebbert greift in ihrem Debüt-Roman das Thema der Bücherverbrennung in den 30er Jahren auf. Drum herum hat sie eine fesselnde Geschichte gesponnen, die mir wirklich unter die Haut ging.

Karina muss in der Gegenwart das Haus ihrer verstorbenen Großtante ausräumen. Dabei findet sie alte Postkarten, die ihre Tante sich selber geschickt zu haben scheint. Wenig später findet Karina ein System, nach dem sie diese Postkarten lesen muss. Heraus kommt dabei eine Geschichte, die mich nur den Kopf schütteln ließ.

Erzählt wird diese Story in zwei Strängen. Einer gibt Karinas Suche in der Gegenwart wieder. Sie will unbedingt wissen, was damals geschehen ist und warum ihre Tante nach Frankreich auswanderte. Dabei scheint sie einigen bestimmten Leuten gewaltig auf die Füße zu treten.

Im zweiten Strang bekommt der Leser die erschütternde Geschichte zweier ehemaliger Freunde zu lesen. Einer ist Jude, der andere ist Arier. Als Adolf Hitler die Macht ergreift, wird die Freundschaft immer schwieriger, wenn man das, was überbleibt, überhaupt noch als Freundschaft bezeichnen kann. Beinahe plastisch beschreibt die Autorin, wie schnell und radikal sich ein Mensch verändern kann.

Und wie so oft sind Macht und Gier die Zugpferde so einer rapiden Veränderung.