Rezension

Traurig, tiefsinnig, toll

Alles über Lulu - Jonathan Evison

Alles über Lulu
von Jonathan Evison

Will ist erst sieben, als seine Mutter stirbt. Sein Vater gibt sich darauf hin einem Bodybuilderleben hin und seine Brüder tun es ihm gleich. Eines Tages nimmt sein Vater sich eine neue Frau und mit ihr zieht Lulu in die Familie. Will und Lulu verstehen sich von Anfang an, sie werden ein Herz und eine Seele, beste Freunde und tun einfach alles zusammen. Will verliebt sich sogar in sie und alles scheint gut: bis Lulu in einem Sommer ins Feriencamp geht und als eine andere Person zurückkommt. Sie ist verschlossen, distanziert sich immer mehr von Will, aber niemand sagt ihm, was dort geschehen ist.

Will erzählt die Geschichte voller Hohn und Verachtung, die beinahe bessenene Liebe zu Lulu tut ihm nicht gut und lässt seine Erzählungen bitter wirken. "Alles über Lulu" ist ein gutes Buch, aber nichts für zwischendurch. Es ist eine traurige, verbitterte Geschichte, kein kunterbunter kitschiger Jungendroman. Man braucht Zeit für dieses Buch, dann wird man es mögen. Und man sollte auf die düstere Stimmung eingestellt sind und auch auf die Auflösung am Ende, die manch einen Leser frustriert zurücklassen wird, weil man denkt: "Hätte das nicht verhindert werden können?".