Rezension

Traurig und berührend - und macht Hoffnung

Für immer ist die längste Zeit - Abby Fabiaschi

Für immer ist die längste Zeit
von Abby Fabiaschi

„Denk daran, die Leute hören auf zu klopfen, wenn du nie an die Tür gehst.“ 

Madeleine ist vom Dach der Bibliothek gestürzt und für ihre Familie bricht eine Welt zusammen. Ihre 17 jährige Tochter Eve und ihr Mann Brady quälen sich mit Schuldgefühlen und der Frage, was Maddy aufs Dach getrieben hat... Sie suchen einen Weg, um mit ihrer Trauer und miteinander umzugehen und Maddy hilft von oben mit. 

Ich und Klappentexte, wir werden wohl keine Freunde mehr werden.... 
Nach dem Lesen der Kurz- Inhaltsangabe habe ich mir etwas Humorvolles wie die Verfilmung von „Solange du da bist “ vorgestellt. Tatsächlich entspricht „Für immer ist die längste Zeit“ wohl eher der Buchvorlage, es ist über weite Teile sehr traurig. 

Es ist schwierig, wenn man mit anderen Erwartungen an so ein Buch herangeht. Vor allem, weil es für ein Buch, wie es dieses ist, den passenden Zeitpunkt braucht, an dem man sich bereit fühlt, sich auf das Thema einzulassen. 
Aber jetzt zum Buch ;) 

Die Erzählweise ist sehr interessant, jedes Kapitel ist in drei Teile unterteilt, die die Handlung aus Maddies, Eves und Bradies Sicht erzählen. 
Vater und Tochter zerbrechen beinahe an ihren Schuldgefühlen und Maddy versucht mit eingeflüsterten Botschaften, die beiden zueinander zu bringen. Während Eve und Brady immer wieder über das „Warum“ nachgrübeln, verrät uns Maddy nichts darüber. 

Wir begleiten die drei auf ihrer langen und oft schmerzhaften Reise zurück zu dem, was sie waren und zu dem, was aus der Trauer aus ihnen erwächst, und das ist für mich als Leserin auch oft ein schmerzhafter Weg gewesen. Eines der großen Themen ist Selbstmord, und das hat mich ganz schön mitgenommen. 
Das Ende hat mich dann noch mal eiskalt erwischt und mit einem großen Frage- und dann Ausrufzeichen im Gesicht zurückgelassen! Und mit Hoffnung und Liebe im Herzen… 

Die Geschichte liest sich trotz des schweren Themas locker und flüssig, die Personen waren einfach so sympathisch, ich konnte mich in die Handlung und ihre Gefühle sofort einfinden. Maddy flüstert ihren Lieben immer wieder Lieder ein, und ich habe sogar das Buch mal weggelegt, um mir einen der Songs, die ich nicht kannte, anzuhören. 

Fazit: Ein Buch über Trauer und Trauerarbeit, Versäumnisse, die man nicht nachholen kann, Schuldgefühle und Verlust – und einen Weg zurück in ein anders Leben.