Rezension

Traurig und komisch zugleich

Marianengraben - Jasmin Schreiber

Marianengraben
von Jasmin Schreiber

Marianengraben ist ein Roman, der sich mit einer sehr ernsten Thematik befasst: wie lebt man weiter, wenn ein geliebter Mensch stirbt?

Die Studentin Paula leidet an einer Depression, seit ihr zehnjähriger Bruder Tim bei einem Badeunfall ums Leben kam. Die beiden standen sich sehr nahe, Tims Tod hat ein riesiges Loch in Paulas Leben gerissen. Durch einen ziemlich skurrrilen Zwischenfall (bei einem nächtlichen Besuch auf dem Friedhof) lernt sie den recht brummeligen Rentner Helmut kennen, der gerade dabei ist, ein Versprechen einzulösen: er buddelt die Urne von einer gewissen Helga aus, wobei nicht ganz klar ist, in welcher Beziehung die beiden zueinander standen. Was aber klar ist: Helga muss mit, um jeden Preis, denn Helmut hat ihr versprochen, ihre Asche an einen ganz bestimmten Ort zu bringen.An diesen Ort begleitet Paula ihn- eine irrwitzige Reise, die viele Tage dauern wird. Auf dieser Reise lernt Paula nicht nur Helmut und seine Beweggründe, sondern auch sich selbst viel besser kennen und verstehen. Am Ende beschreitet sie dadurch einen Weg, mit ihrer Trauer umzugehen und sich aus ihrer Depression zu befreien.Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise der Autorin, Situationen zu beschreiben, die neben all der Tragik eine wahnsinnige Komik schaffen. Ich habe natürlich die ein oder andere Träne verdrückt, aber auch oft lauthals lachen müssen.

Dieses Buch unterhält, regt zum Nachdenken an, spendet Trost und erzählt einfach eine ganz wundervolle Geschichte.Und es heißt übrigens Marianengraben, weil Tim einen großen Faible für die Tiefsee hatte und man im Laufe des Buches vom tiefsten Punkt in einer Tiefe von 11000m mit Paula langsam auftaucht- aus dem Marianengraben und aus ihrer Trauer.