Rezension

Trauriges Thema, doch mich konnte es leider nicht genug begeistern.

Raubkind - Dorothee Schmitz-Köster

Raubkind
von Dorothee Schmitz-Köster

Bewertet mit 1 Sternen

Er wälzt sich auf die Seite, zieht die Beine an, macht sich wieder lang – nein, so wird das nichts. Also auf die andere Seite. Sofort spürt er sein Herz. Wieder auf den Rücken. Der Wecker tickt. Dreißig Jahre ist das Ding bestimmt schon alt. Und funktioniert immer noch. Sonja schnarcht leise. Eigentlich stört es ihn. Aber er hat sich daran gewöhnt. Wie er sich immer an alles gewöhnt hat, von klein auf.

 

Eckdaten

eBook

Untertitel: Von der SS nach Deutschland verschleppt

Herder Verlag

201 Seiten

2018

ISBN: 978-3-451-81306-1

 

Cover

Es ist durchaus passend, aber mich spricht es gar nicht an. Daher würde ich es auch nicht in die Hand nehmen.

 

Inhalt

Klaus B. ist Mitte Siebzig und ein richtiger Schwabe. Doch plötzlich gerät sein ordentliches Leben aus den Fugen. Stück für Stück erfährt er, dass er als Kind Opfer eines Verbrechens wurde. Er selbst kann sich an nichts erinnern – in seinem Gedächtnis findet er nur eine einzige Szene: Er steht auf einem Tisch, um ihn herum "schwarze Männer". Wer waren diese Männer? Was haben sie mit ihm gemacht? Mit Hilfe einer Journalistin findet Klaus B. heraus, dass er in Polen zur Welt gekommen ist. Dass er im Sommer 1943 seiner Familie geraubt wurde und die "schwarzen Männer" vermutlich von der SS waren. Dass sein Name, seine Herkunft, seine Identität mit Hilfe des "Lebensborn" gefälscht wurden, der ihn dann bei linientreuen deutschen Pflegeeltern unterbrachte. Klaus B. und die Journalisten erfahren: Dieses Schicksal teilten Zehntausende Kinder aus Polen und anderen osteuropäischen Staaten. Sie wurden von nationalsozialistischen „Rassenspezialisten“ ausgewählt, ihren Familien entrissen und zur "Germanisierung" nach Deutschland verschleppt. Bis heute sind viele dieser Schicksale ungeklärt, bis heute wissen viele „Raubkinder“ nichts von ihrer Herkunft. Klaus B. macht sich auf die Suche nach seiner polnischen Familie. Was erwartet ihn?

 

Autorin

Dr. phil. geb. 1950; Studium der Germanistik, Philosophie und Sozialwissenschaften: seit 1985 freiberufliche Journalistin und Autorin; zahlreiche erfolgreiche Bücher zur deutschen Zeitgeschichte, insbesondere zur NS-Geschichte und zum „Lebensborn“.

 

Meinung

Normalerweise lese ich keine Bücher aus diesem Genre und nach dem Lesen dieser Lektüre weiß ich auch wieder ganz genau, weshalb das der Fall ist. Aber mich hat der Klappentext sehr neugierig gemacht und da wollte ich einfach schauen, wie es inhaltlich sein würde.

Die Schriftgröße ist ziemlich klein, was mich etwas stört, weil es das Lesen anstrengender macht. Daher hätte die Schriftgröße ruhig etwas größer ausfallen können.

Klaus, der Protagonist dieser Geschichte, erhält einen schockierenden Brief, der mehr über seine Vergangenheit, seine Herkunft aussagen soll. Sein Leben, das er bisher gekannt hat, scheint auf einer „Lüge“ aufgebaut zu sein. Es wird auseinandergenommen und noch einmal durchleuchtet.

Lange habe ich es nicht ausgehalten. Ich habe das Buch sehr früh abgebrochen, weil es für mich einfach sterbenslangweilig war. Für den Protagonisten ist das sicherlich eine neue und erschreckenden Erfahrung, aber ich hätte darauf verzichten können, ihn bei diesem Abenteuer zu begleiten.

Mir hat der Schreibstil auch nicht so wirklich gefallen. Er wirkte zu sachlich an einigen Stellen und dann wieder so uninteressant. Naja, auf jeden Fall war es einfach nicht meins.

 

❤ von ❤❤❤❤❤