Rezension

Traurigschönes Sprachkunstwerk

Nichts als Blüten und Wörter - Nicolas Clément

Nichts als Blüten und Wörter
von Nicolas Clément

Bewertet mit 5 Sternen

Eine junge Frau erzählt in Rückblenden von ihrer Familie, die auf einem Bauernhof lebt, von ihrem gewalttätigen Vater, der Liebe der Mutter und der innigen Beziehung zu ihrem Bruder.

Was diese Erzählung ausmacht ist aber nicht die Handlung, sondern die Sprache, die hier deutlich im Vordergrund steht. Wenn man zu den Lesern gehört, die gerne besonders gelungene Formulierungen unterstreichen, müsste man hier an jeden einzelnen Satz Hand anlegen. Für mich ist dieses Buch eher wie ein langes Gedicht, da jeder Satz wunderbar formuliert, jedes Wort perfekt gewählt ist. (Hier ist auch die gelungene Arbeit der Übersetzerin Bernadette Ott hervorzuheben!)

Völlig zurecht hat der Autor in Frankreich die wichtigsten Literaturpreise abgeräumt und er hat es verdient, auch hierzulande von mehr Leser*innen entdeckt zu werden.

Es ist schwierig, über dieses Buch zu schreiben, da man in einer Rezension kaum vermitteln kann, wie wunderschön und gleichzeitig tieftraurig es ist. Ich kann nur sagen: lest es! - das dauert nicht lange aber lohnt sich.