Rezension

Trotz einiger Längen, sehr mitreißend

Die Zwölf Könige - Bradley Beaulieu

Die Zwölf Könige
von Bradley Beaulieu

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz

In einem kleinen Raum unterhalb der größten Kampfgrube Sharakais saß  Çeda auf einer Holzbank und zurrte ihre fingerlosen Handschuhe fest.

Meinung

Versteckt hinter einer Maske bestreitet Çeda als „weiße Wölfin“ ihre Herausforderungen in den Kampfgruben Sharakais nebenbei unterrichtet sie Kinder im Schwertkampf und überbringt geheime Botschaften. Berühmt und doch von den wenigsten gekannt, verbringt sie ihre Tage in der Wüstenstadt, mit dem eigentlichen Ziel deren Herrscher, die zwölf Könige zu töten. Als bei einem ihrer Aufträge in der heiligen Nacht etwas schiefläuft, kommt sie dem Geheimnis der Könige immer näher, doch ihre Welt gerät dadurch immer mehr ins Wanken.

Zusammen mit einem Erzähler verfolgen wir verschiedene Einwohner und Besuchern Sharakais. Dabei liegt der Fokus natürlich auf der Protagonistin Çeda. Neben den verschiedenen Handlungssträngen, reist der Leser immer wieder in Çedas Vergangenheit und bekommt diese Stück für Stück näher gebracht. Ebenso deckt man mit ihr zusammen auch mehr über die zwölf Könige auf, die eisern über die Stadt wachen. Jeder von ihnen hat seine Aufgaben und Bereiche, doch auch eine Schwäche, die Çeda herausfinden muss, um sie zu töten. Nach kleinen Schwierigkeiten am Anfang, gelang es mir gut in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig und ausführlich, trotzdem war es an einigen Passagen etwas zäh. Im hinteren Teil des Buches gibt es ein Personenverzeichnis, eine Auflistung der Orte, der Götter und Könige, sowie einiger anderer hilfreichen Erklärungen zur der Welt. Ein paar kurze Definitionen zu Kleidungsstücken, Kopfbedeckungen und Waffen fehlten mir jedoch. So musste ich vieles doch erst einmal googeln, um ein genaues Bild davon zu bekommen, denn mit den Bezeichnungen konnte ich nichts anfangen. Ebenfalls negativ aufgefallen ist die Überarbeitung des Textes. Es haben sich einige Tippfehler eingeschlichen, manchmal fehlte ein Buchstabe oder aus einem „er“ wurde ein „es“, an anderer Stelle sind Wörter einfach doppelt.

Charaktere

Çeda gehört eindeutig zu den starken und selbstbewussten Protagonisten. Trotz ihrer schweren Vergangenheit, die von Mord und Totschlag geprägt war, gibt sie nicht auf und hält an ihrem Ziel fest. Dabei muss sie nicht nur einmal ihre Furcht überwinden und gegen schier unbesiegbare Gegner antreten. Oft schießt sie aber auch über das Ziel hinaus und bringt sich und ihre Freunde in Gefahr.

Ihr bester Freund Emre war dabei immer an ihrer Seite - bisher. Er half ihr nach dem Tod ihrer Mutter, arbeitete hart, um Geld zu verdienen. Gemeinsam mit seinem Bruder Rafa lebten die Zwei lange Zeit in einer Wohnung, ehe dieser ermordet wurde. Emre wird als großer Bruder-Typ vorgestellt, doch schnell wird klar, dass ihm oft seine Angst behinderte und Çeda ihn aus einigen brenzligen Lagen retten musste. Im Laufe des Buches versucht er diese Angst zu überwinden, gerät dabei aber mehr und mehr auf den falschen Weg.

Obwohl die Zwei sich blind verstehen, kamen mit der Zeit viele Geheimnisse zwischen ihnen auf, die ihre Beziehung zu zerstören drohte.

Fazit

Trotz einiger Länge und Tippfehler konnte mich das Buch mitziehen. Ich bin gespannt wie Çedas Abenteuer weiter geht und ob sie ihr Ziel erreichen wird. 4 Sterne