Rezension

trotz einiger unrealistischer Konstrukte lesenswert

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mir fällt es sehr schwer, das neue Buch von Sebastian Fitzek zu rezensieren, da ich das Buch schon spannend fand, aber auch sehr häufig den Kopf geschüttelt habe , weil ich viele Sachen zu konstruiert und zu unrealistisch fand. Da ich auch nur ein Buch von diesem Autor vorher gelesen habe und zwar " Passagier 23 " , das mir eigentlich ganz gut gefallen hat, habe ich auch nicht so viel Vergleichsmöglichkeiten zu Vorgängerbänden. Aber worum geht's?

Der erfolglose Schriftsteller Max Rhode, der eine Tochter adoptiert hat, wird eines Tages dazu gezwungen mit der Tochter zu fliehen, da sie ihren leiblichen Eltern , die beide Junkies sind und die Tochter verkaufen wollten, wieder zugeführt werden soll. Zuvor wird er noch zu einem Sterbenden gerufen, der ihn dringend rät nicht mit der Polizei in Konflikt zu geraten . Seine Flucht scheitert und seine Tochter wird entführt. Was nun auf Max zukommt, gleicht einem Albtraum, der dem Inhalt seines erfolgreichsten Buch " Die Blutschule " sehr nahe kommt.

Tja , was soll ich sagen. Wie wohl häufig bei diesem Autor, so war es auch bei Passagier 23, hat die Geschichte gleich zu Anfang sehr viele Handlungsstränge, die eigentlich nur verwirren. Ich brauchte etwas, bis ich dahinterkam, um was es eigentlich geht. Manche Fragen werden am Ende auch nicht aufgedröselt, wie beispielsweise, was sein Bruder Cosmo, außer eine falsche Fährte zu legen, eigentlich in dieser Handlung soll. Seine Randbemerkungen an Max erstem Manuskript werden auch nicht weiter erklärt, wahrscheinlich wollte er auf die Ähnlichkeit der eigenen Jugend hinweisen.Dafür wird der pädophile Bruder plötzlich zum Helfer auf der Suche nach Max Tochter.

Pädophilie, so habe ich dem Nachwort des Schriftstellers entnommen, war auch sein Hauptanliegen in diesem Roman. Der Aufruf,diesen Leuten zu helfen, bevor sie tätig werden und sie nicht auf den elektrischen Stuhl zu wünschen. Ich habe beim Lesen des Buches leide keine Sympathien für Pädophile aufbringen können. Leider habe ich diese Botschaft dem Roman auch nicht entnehmen können. Vielleicht habe ich es auch nicht verstanden. Außerdem tritt Fitzek in die Fußstapfen so vieler anderer Schriftsteller, wenn es um neue Überwachungstechnologien geht. Hier seien Dave Eggers und Mark Elsberg genannt. Sebastian Fitzek greift hier das Thema Predictive Policing auf, welches schon in einigen Länder angewandt wird. Eine Art Vorhersage von Verbrechenshäufigkeiten, - und arten, die anhand von Datenspuren , die User hinterlassen, erstellt werden. Das Thema als solches fand ich interessant, wusste ich bisher auch noch nichts davon.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass Herr Fitzek für sein neues Pseudonym " Max Rhode ", dessen Name auch der Schriftsteller in diesem Buch trägt und sein Buch " Die Blutschule " , auf das auch in diesem Buch Bezug genommen wird, wohl etwas Werbung betreiben will, was ihm auch gegönnt sei.

Wie schon eingangs erwähnt, fand ich dieses Buch schon spannend, ich habe mir halt immer wieder gesagt, genieß dieses Buch, es muss ja nicht alles logisch und perfekt sein. Mit dieser Einstellung habe ich dieses Buch auch genießen können. 3, 5 *