Rezension

Trotz geringer Längen superspannend

Der Lehrmeister - Oliver Pötzsch

Der Lehrmeister
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Johann Georg Faust hat mit sechzehn Jahren im Jahr 1494  seine Heimatstadt Knittlingen verlassen. Und als vierzigjähriger kehrte er noch einmal dorthin zurück. Er ist, genau wie er geschworen hat, ein berühmter Mann geworden und nennt sich jetzt ‚Doktor Faustus‘. Doch ein Glücklicher, wie der Name Faustus sagt,  ist er nicht geworden. Er hat vieles verloren wie nahestehende Menschen durch eigene Schuld, hat verraten und betrogen und gelogen. Doch was niemand ahnt: Er hat einst dem geheimnisvollen Magier Tonio del Moravia die Hand gereicht, um seine ungewöhnlichen Fähigkeiten zu erwerben. Inzwischen weiß er längst, dass Tonio nicht nur ein geschickter Zauberkünstler, der zahllose Masken trägt, ist. Sondern dass er auch eine Spur von Gift, Tränen und Blut hinter sich herzieht.  Immer wieder ist Johann vor ihm geflohen, doch bei seinem Besuch in Knittlingen, am Grab seiner Mutter wird ihm klar, dass er ihm nicht entkommen ist. Er hat ihn erneut in eine Falle gelockt und wenn er das, was ihm lieb und teuer ist, retten will, muss er sich dem Bösen stellen.

 

Meine Meinung

Auch dieser zweite Band um Johann Georg Faustus ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil ist angenehm und es gab keine Unklarheiten im Text. In der Geschichte war ich wieder schnell drinnen, konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Johann, der eigentlich von Tonio del Moravia nichts mehr wissen wollte und sich ihm doch immer wieder stellen musste. In  Greta, die sauer war, weil er ihr so lange verheimlicht hatte, dass er ihr Vater war. In Karl Wagner, der Johann liebte, dies aber -so war es eben damals noch – nicht wirklich zeigen durfte. Mit ein paar wenigen Längen war das Buch von Anfang an spannend und diese Spannung flaute durch die Längen nur unwesentlich ab. In diesem Buch habe ich auch eine Bestätigung gefunden, die ich schon im ersten Band vermutete. Was werde ich hier natürlich nicht verraten. Was der Papst, Leo X., von Faust wollte, Ja das hätten wohl gerne viele Menschen.  Und ich glaube auch nicht, dass es je einmal möglich sein wird. Der geneigte Leser wird verstehen, was ich damit meine, wenn er das Buch liest.  Mich hat es jedenfalls gefesselt und dann auch noch richtig in seinen Bann gezogen. Es hat mir sehr gut gefallen und mich genauso gut unterhalten. Auch musste ich feststellen, dass mir hier der zweite Band besser gefiel als der erste.  Von mir eine Empfehlung sowie die volle Bewertungszahl.