Rezension

Trotz guter Story nicht packend genug

Weil du böse bist - Peter Sultani

Weil du böse bist
von Peter Sultani

Ein grausamer Schlitzer treibt sein Unwesen in München. Sein erstes Opfer: eine schwangere Frau wir brutalst ermordet, aufgeschlitzt und ihr Fötus wird ihr entnommen. Am Tatort werden keinerlei verwertbare Spuren gefunden. Die Polizei und Hauptermittler Robert Craan stehen vor einem Rätsel.

Doch Craan hat einen Plan, er will den Medien und den Menschen verheimlichen, um was für einen bestialischen Mord es sicher hierbei gehandelt hat und so den Täter in Rage bringen zu Fehlern zwingen. Doch er hat den Täter unterschätzt, denn schon bald steht auch er auf der persönlichen Liste des Mörders - in einem Abgrund aus Wahnsinnigkeit und dem puren Bösen.
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So weit so gut klingt der ganze Trhiller ja gar nicht schlecht. Wirklich grausame Morde und ein ziemliche kranker Psycho der hinter dem ganzen steckt. Wie schon zu Eingang erwähnt eigentlich genau meines - eigentlich.
Denn irgendwie bin ich so gar nicht in den Thriller hineingekommen.

Der Hauptermittler war mir weder symphatisch noch wirklich unsympathisch, er war mir schlicht und einfach ziemlich neutral gestimmt. Stellenweise ist er mir jedoch auch ziemlich auf die Nerven gegangen und hat sich in meinen Augen recht unprofessionell angestellt. Denn immerhin sollte er sich auch ohne einen Anhaltspunkt auf der Suche nach dem Mörder nicht zu spontanen Aktionen vor der Presse oder Ausrastern bei Pressekonferenzen hinreißen lassen. Da sind ihm schon hin und wieder sehr stark die Pferde durchgegangen.

Außerdem waren mir die Beschreibungen der Umgebung und vor allem der Wege die oftmals (zumeist mit dem Auto) zurückgelegt werden zu langwierig und genau beschrieben. Stellenweise kommt man sich an Navigationsanweisungen eines GPS Gerätes erinntert vor, was vielleicht für diejenigen die die Straßen in München kennen wirklich interessant sein mag. Für Nicht-Kenner der Gegend allerdings ziemlich überflüssig zu erfahren, dass irgendwer aus Straße X in Straße Y  abbiegt und dann an der zweiten Ampel wieder nach links in Straße Z weiterfährt. Das mag hier jetzt stark übertrieben dargestellt sein, allerdings hatte ich manchmal echt dieses Gefühl.

Wirklich gut und herausragend waren dafür die (leider wenigen) Kapitel aus dem Kopf des Killer. Hier hat man echt die Gänsehaut gespürt wenn man die kranken Phantasien des Mörders aus erster Hand erfährt. So etwas hätte ich mir viel öfter und mehr gewünscht!

Ein wenig enttäuschend war dann leider auch das Ende. An manchen Stellen zu vorhersehbar an anderen wiederum zu sehr einfach mal so eine Idee zur Ermittlung aus dem Hut gezogen. Die richtige Nase und das Gespür eines Kriminalpolizisten in Ehren, aber manachmal scheint das schon zu herbeigezaubert. Zusätzlich muss ich sagen (und hier muss ich kurz mal ein wenig *Spoilern* - also ewr das nicht lesen möchte einfach beim nächsten Absatz weitermachen) hat mir ein wenig Information zum Schluss gefehlt. Was die ganze Sachen mit den Föten auf sich hat ist immer nur ein Beitrag am Rande, was aus den Protagonisten nach dem Finale wird bleibt auch ziemlich in den Sternen hängen. Da hätte ein wenig mehr Ausschmückung ruhig sein dürfen.

Ein relativ kurzweiliger Read zwischendurch, allerdings nicht ganz nach meinem Geschmack. Nicht wirklich langweilig aber eben auch nicht packend genug. Ich glaub was Thriller angeht bin ich mittlerweile wirklich schon ziemlich verwöhnt und pingelig.
Darum auch leider keine besonders gute Bewertung.