Rezension

Trotz kleiner Mängel eine schöne Geschichte

BookLess. Wörter durchfluten die Zeit - Marah Woolf

BookLess. Wörter durchfluten die Zeit
von Marah Woolf

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Flüstern der Bücher

Die Autorin Marah Woolf war mir bisher völlig unbekannt. "Bookless- Wörter durchfluten die Zeit" ist das erste Werk von ihr, das ich gelesen habe. Außerdem ist es der erste Teil einer Triologie für ein Lesealter zwischen 14 und 17 Jahren. Wobei ich es für Buchliebhaber jeden Alters geeignet finde. Die Kapitel des Buches werden jedesmal durch Zitate eingeleitet, die etwas mit Büchern und/oder dem Lesen zu tun haben. Das hat mir besonders gut gefallen.

Die 17jährige Lucy trägt ein mysteriöses Mal am Handgelenk und hört, solange sie denken kann, das Wispern der Bücher. Während ihres Praktikums in der Londoner Nationalbibliothek macht Lucy eine geheimnisvolle Entdeckung: die Bücher und Texte verschwinden und niemand kann sich mehr daran erinnern. Erst nach einiger Zeit begreift Lucy, dass die Welt der Bücher und der Worte in Gefahr ist.

Natürlich hat Lucy Gegenspieler, wie den gutaussehenden Nathan oder den Geheimbund der Perfecti, die nicht sofort ihr gegenüber, ihr wahres Gesicht zeigen.

Zu Beginn des Buches kommt mir Lucy noch sehr naiv und wenig autonom handelnd vor. Im Laufe der Geschichte gefällt sie mir immer besser, da sie nicht nur mit verliebten Augen durch die Gegend rennt, sondern auch eigenständige Handlungen/Gedanken vornimmt. Sie hinterfragt mehr und versucht selber mehr über ihre Familie herauszufinden.

Nathan, der Lucy durch die Geschichte begleitet, nicht immer in ihrem Sinne allerdings, kommt, im Gegenzug zu Lucy, älter und reifer rüber. Obwohl sie nur zwei Jahre trennen. Oft kommt er mir in der Geschichte auch herablassend vor.

Gemeinsam mit Nathan erlebt Lucy das Abenteuer, ihre Bestimmung zu finden und auch einen Weg, den Büchern zu helfen. Dabei muss sie viele Niederlagen hinnehmen und sich auch fragen, auf welcher Seite Nathan spielt.

Die Figuren in diesem Buch finde ich nicht immer realistisch dargestellt. Wahrgenommen habe ich das durch ihre Äußerungen und Handlungen Auch der Geheimbund ist für mich völlig übertrieben und wenig glaubwürdig beschrieben.

Nichtsdestotrotz geschehen die Ereignisse in dieser Geschichte Knall auf Fall, es wird also nicht langweilig. Dem Leser werden viele Puzzleteile serviert, was die Geschichte spannend macht und zum selber Nachdenken anregt. Da die Autorin den Leser am Ende im Ungewissen lässt, erhöht es natürlich die Neugierde auf die folgenden Bände.