Rezension

Trotz kleiner Schwächen, hat mir der Auftakt richtig gut gefallen ...

These Broken Stars - Lilac und Tarver
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Bewertet mit 4 Sternen

Die Icarus, das größte und luxuriöseste Raumschiff, befindet sich auf einer Reise durchs Weltall und genau dort mitten im nirgendwo, auf einer Party, begegnen sich Lilac, das reichste Mädchen des Universums und Tarver, ein junger gefeierter Kriegsheld. Sie weiß, wer er ist und ist erstaunt, dass er nicht weiß, wer sie ist. Lilac gönnt sich den kurzen Flirt, aber sie weiß auch, das es für ihn nicht gut sein kann. Tarver mag die gehobene Gesellschaftsschicht überhaupt nicht und fühlt sich dort nicht wohl, doch dieses eine Mädchen zieht ihn an, bis er eine Abfuhr bekommt und dann erfährt, mit wem er geliebäugelt hat. Für beide steht fest, nie wieder Blickkontakt und dann passiert das Unmögliche und die Icarus stürzt ab, und wie der Zufall es will, landen ausgerechnet Lilac und Tarver zusammen auf einen Planeten und müssen um ihr überleben kämpfen. Kann das gut gehen? Wird das verwöhnte Mädchen durchhalten können? Hat Tarver die Nerven für zwei? Und was ist mit der körperlichen Anziehungskraft? Ob sie gerettet werden können?

Ich muss zuerst gestehen, dass ich beim ersten Anblick von dem Buch gedacht hatte, oh nein, nicht schon wieder so ein gehyptes Buch. Dann machte man auch noch, zuerst den Vergleich mit der Titanic Geschichte Werbung und für mich, war das dann das Ende. Bis eine Freundin sagte, jetzt lies doch mal den Inhalt und ja, der Inhalt klang richtig gut und das hatte ich nicht erwartet, ich wurde neugierig. Manchmal muss man sich halt zum zweiten Blick hinreißen lassen und es hat sich für mich gelohnt.

Die zwei Autorinnen haben wirklich was Eigenes geschaffen und für tolle Charaktere und Atmosphäre gesorgt. Dazu kommt auch noch ein gelungener abwechselnd erzählter Sichtwechsel von Lilac und Tarver dazu und die Seiten folgen nur so dahin. Der Anfang war in Kürze verschlungen, man hielt sich nicht ewig auf und konzentrierte sich wirklich auf das Zusammenspiel der beiden auf einem fremden Planeten. Außerdem fand ich die Einleitungen in die Kapitel toll, denn Tarver wird verhört, also weiß man, das sie überleben werden, nur harmonierte nicht immer das gesagte, mit dem Geschehen überein und das war aufregend. So hielt die Geschichte wirklich einige Überraschungen parat und sorgte für tolle Lesestunden.

Aber kommen wir zu den zwei Hauptfiguren. Tarver ist wirklich ein ganz toller Kerl, wer mit ihm nicht im All abstürzen mag, ist selber schuld. So wird er durch seine Herkunft oft vorab abgestempelt und als einfachen Mann der Unterschicht gesehen. Dass in ihm viel mehr steckt und er durchaus ein Mann der Poesie ist, behält er gut für sich. Seine Ausbildung kommt ihm in der Situation, auf einem fremden Planeten gelandet zu sein, sehr zugute und auch Lilac profitiert davon. Allerdings hat er am Anfang große Mühe mit ihrer zickigen Art klarzukommen und er wundert sich über sich selbst, was er an ihr faszinierend fand, zumindest sagt das sein Kopf, sein Herz pocht immer noch wild in ihrer Nähe. Allerdings ist ihm klar, das sie für ihn kein Interesse hat und er die Finger von ihr lassen soll, also geht es ums reine überleben. Was er nach dem Absturz der Icarus mehr als nur schwarz sieht.

Lilac ist nun mal, das reichste Mädchen des Universums und das wirft auf sie einen großen Schatten. Ihr Leben ist nicht immer nur Sonnenschein, jeder Schritt von ihr wird überwacht, jede Geste oder Interesse hat Folgen und so ist sie eigentlich mehr Sklave ihres Lebens, als eine eigenständige Person. Jetzt muss sie auch noch auf einen Kerl hören, der ihr Vorschriften macht und sie durch den Dschungel schleppen möchte. In ihr rebelliert alles und immerhin ist sie ja vom höheren Stand. Sie wird zickig und merkt innerlich aber selber, das sie, das, gar nicht sein möchte. Der lange Marsch in ihren Kleidern setzt ihr gehörig zu, aber ihr stolz lässt sie durchhalten, auch wenn es ihr schwerfällt, so ist sie immer mehr auf Tarver angewiesen und hört irgendwann auch mal auf ihn. Außerdem wünschte sie sich seinen Blick auf der Party zurück, denn in diese braunen Augen würde sie gern versinken, aber nach ihrer Ansage hat sie eh keine Chance mehr bei ihm.

Das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren ist das Augenmerk der ganzen Geschichte. Wie sie zusammen streiten, kämpfen, zusammenhalten und sich Stück für Stück den anderen öffnen. Dabei schleichen sie ständig um ihre Gefühle füreinander drum herum und es ist, für uns Leser zum Haare raufen. Ich mochte diese Reise, dieses Achterbahngefühl, das ständige Auf und Ab, das haben die beiden Autorinnen verdammt gut eingefangen und uns regelrecht an die Buchseiten gebannt. Außerdem war die Entwicklung wirklich schön und gelungen beschrieben. Der einzige Wermutstropfen für mich war ihre Lösung am Ende, das war für mich ein Schwachpunkt und noch nicht ganz ausgereift, oder eben Geschmacksache. Aber sie haben bei mir für innerlichen Wirbel gesorgt und ich bin angefixt und möchte sofort mehr.