Rezension

Trotz traurigem Thema ein Wohlfühlbuch

Dead Romantics -

Dead Romantics
von Ashley Poston

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist stimmig und selbst Kleinigkeiten wie die Wildblumen, die den unteren Rand zieren, spiegeln den Inhalt des Romans wider.
Der Titel "Dead Romantics" ist sehr gut gewählt und ich finde gut, dass er nicht wirklich vom Originaltitel abweicht.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, weil der Roman direkt mit einem lockeren und humorvollen Schreibstil beginnt. Man lernt Florences chaotische, aber sympathische Art kennen und ich konnte mich sehr gut in ihre Person hineinversetzen (ich meine, wer hatte nicht schonmal wegen einer Abgabefrist Zeitdruck).
Ben auf der anderen Seite kam mir anfangs eher spießig und geradlinig vor. Aber das ändert sich im Laufe der Geschichte noch, denn es stellt sich heraus, dass er sehr einfühlsam und verständnisvoll ist.

Als Florence der Schicksalsschlag vom Tod ihres Vaters trifft, kommen natürlich Trauer und das Umgehen mit dem Tod eines geliebten Menschen als Themen in den Fokus, allerdings hat Ashley Poston es geschafft, dass der Roman trotzdem positiv bleibt und auch Glück und Freude vermittelt werden. Teilweise wurde das Thema Tod durch Galgenhumor entschärft, teilweise auch einfach durch die Liebe und die guten Erinnerungen, die trotz des Todes bleiben.
Florences Familie selbst musste man auch schnell ins Herz schließen, weil sie so unkonventionell sind und einen vieles in einem anderen Licht sehen lassen. Auch ihren Vater lernt man als sehr besonderen und eindrucksvollen Menschen kennen, obwohl man über ihn nur Geschichten durch andere Charaktere hört.
Es ist schön mitzuerleben, wie die Familie wieder zusammenwächst und sich versöhnt.
Wenn man in einem Bestattungsinstitut aufwächst, lernt man, den Tod mit anderen Augen zu sehen und das war sehr interessant.
Außerdem kommt mit Florences Gabe, bestimmte Geister zu sehen, noch etwas Übernatürliches hinzu und das hat den Roman abgerundet.

Das ist eines meiner Lieblingszitate von "Dead Romantics" S. 317: "Nichts, was stirbt, geht je ganz weg. In gewisser Weise bleibt alles. [...] so, wie die Sonne jeden Tag wieder aufging oder wie Blumen verwelkten und aus neuen Samen im Frühling wieder sprossen. Alles musste sterben, aber nichts verschwand. Dad war im Wind, denn er hatte dieselbe Luft geatmet wie ich. Dad hatte einen Eindruck hinterlassen, denn er hatte gelebt. Er war Teil meiner Zukunft, denn ich lebte weiter. Ich trug ihn immer bei mir. Seine Erinnerung wurde von diesem Haus gewahrt. Von dieser Stadt."

Abschließend kann ich nur sagen, dass der Roman mir sehr gut gefallen hat und ich ihn nur weiterempfehlen kann. Ich habe ihn an einem Tag durchgelesen, weil man ihn, sobald man in der Geschichte drin ist, nicht weglegen kann.