Rezension

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Trotzt Freundschaft auch schwierigen Zeiten?

Ein fast perfekter Urlaub - Adèle Bréau

Ein fast perfekter Urlaub
von Adèle Bréau

Bewertet mit 4 Sternen

Im Roman „Ein fast perfekter Urlaub“ von Adele Breau dreht sich alles um die vier Freundinnen Eva, Lucie, Alice und Mathilde. Das letzte Jahr war für alle vier Freundinnen mehr als ereignisreich. So dürfen wir nicht nur die vier unterschiedlichen Frauen, sondern auch ihre Kinder, Ex-Partner und Partner kennenlernen und begleiten.

 

Im gemeinsamen Urlaub der neu zusammengewürfelten Familien kommen ein paar brisante Details an die Oberfläche, teilweise ausgelöst durch den plötzlichen und unerwarteten Tod eines Ex-Partners. So zum Beispiel wird Lucie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert,  Alice damit, dass ihre jugendliche Tochter einen wesentlich älteren Freund hat. Wußte wirklich keine der Freundinnen darüber Bescheid? Oder, dass nicht so klar ist wer der Vater von Evas Sohn Jef ist. Werden wir dies überhaupt erfahren. Und Mathilde? Genießt sie ihr Singelleben oder ist sie nun doch bereit für eine Beziehung? Welche Rolle spielt Ralf in dem ganzen Gefüge? Aber nicht nur Beziehungen werden neu bewertet, auch berufliches muss sich erst finden und entwickeln.

 

All diese Neuerungen führen zu einer Spannung zwischen den Freundinnen. Wird ihre Freundschaft diese Schwierigkeiten überstehen?

 

Bei der Fülle an Personen war das Personenverzeichnis zu Beginn für mich überaus wichtig und bis zum Schluss ein Rettungsanker bei der Frage: wer ist das noch mal? Wer war da mit wem? Zu wem gehört jetzt dieses Kind? Die ist wohl auch der einzige Punkt den ich etwas bemängeln muss. Es waren mir eindeutig zu viele Personen am Spielfeld. Vielleicht liegt dies aber auch nur an meinem persönlichen Empfinden.

 

Die Flüssigkeit des Schreibstils hat mir definitiv zugesagt. Ebenso die Sprache und Personenbeschreibung.  Dem Leser werden aber auch die Gefühlregungen der verschiedenen Protagonisten authentisch nahe gebracht. Hin und wieder hatte ich für ein oder zwei Zeilen den Faden verloren, weil zu einer anderen Person gesprungen und über sie erzählt wird. Doch da kommt man nach dem jeweils ersten Absatz dahinter.

 

Gut gefallen hat mir zum Schluss das Abrunden des Romans im Wege eines Ausblicks auf die Lebenssituation der Freundinnen nach einem Jahr. So bleibt (fast) keine Frage offen. Ich empfehle das Buch allen LeserInnen, die keine typische Liebesgeschichte, bei der nach zwei Seiten das Ende klar ist, lesen möchten. Hier vereint sich Liebesgeschichte, Freundschaft, Familienproblematik, Trauer und Eifersucht in einem Buch.