Rezension

Tunesische Jasminrevolution

Schwarzer Jasmin - Manfred Rumpl

Schwarzer Jasmin
von Manfred Rumpl

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

Zuerst möchte ich das schöne passende Cover ansprechen. Ich finde es hervorragend gewählt und es gefällt mir ausgesprochen gut mit dieser Schlichtheit.

Die Handlung wechselt zuerst zwischen Tunesien und Deutschland, aber nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich. In Tunesien ist gerade der Arabische Frühling ausgebrochen. In Deutschland ist es die Zeit kurz vor dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016. 

Jakob und Julia haben sich ein Ultimatum gestellt: Ihre Beziehung steht am Scheideweg.

Der tunesische Flüchtling Eymen schwankt zwischen den Verlockungen des westlichen Lebens und seiner religiösen Überzeugung. 

Und der Polizist Frank übernimmt einen letzten großen Fall vor seiner Rente. Er und sein Team müssen sich gegen ihre opportunistische Vorgesetzte und für die Sicherheit entscheiden.

Sie stoßen auf Eymen, der in Julias Beratungsstelle aufgetaucht ist, als möglichen Gefährder, den es zu fassen gilt, bevor er zuschlägt. Die Wege dieser so unterschiedlichen Figuren scheinen schicksalhaft verwoben. Diese Verstrickungen, welche Rumpl sehr gelungen sind, haben zusätzlich Spannung in das Buch gebracht.

Das Buch hat relativ kurze Kapitel und wechselt dabei immer Person, Zeit und Ort. Nach und nach nimmt das Bild der einzelnen Protagonisten beim Leser so Gestalt an.

Ein wirklich gutes vielschichtiges Buch, das mich sehr unterhalten konnte.

Manfred Rumpl, 1960 in der Steiermark geboren, studierte in Graz und Wien Philosophie und schloss mit einer Arbeit über Baudelaire ab. Für seine Romane erhielt er unter anderem den »aspekte«-Literaturpreis des ZDF und den Deutschen Kritikerpreis. Manfred Rumpl lebt in Wien und in der Steiermark. Im Picus Verlag erschienen seine Romane »Reisende in Sachen Relativität«, »Dieser Tage« und 2018 »Finns Irrfahrt«.