Rezension

Turnier in Gefahr!

Der letzte Sprung - Roland Lange

Der letzte Sprung
von Roland Lange

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Das alljährliche Burgturnier in Nörten-Hardenberg steht vor der Tür, an dem auch der international erfolgreiche Springreiter Clément teilnehmen wird. Kommissar Behrend von der Northeimer Polizei untersucht unterdessen den Autounfall, bei dem die Freundin des Stars tödlich verunglückte. Dabei stößt er auf immer mehr Ungereimtheiten. War es wirklich nur ein Unfall? Und welche Rolle spielt Frauenschwarm Clément dabei? Wie es der Zufall will, hat Behrends Frau VIP-Tickets für das Turnier gewonnen und er kann sich unbemerkt unter die Besuchen mischen. weiterermittelt während das Turnier bereits in vollem Gange ist und der Star des Turniers in großer Gefahr schwebt…

Meine Meinung:

Da ich selbst aus der Gegend stamme, noch immer dort wohne und das Burgturnier sehr gerne besuche, hat mich der Klappentext direkt angesprochen und ich war sehr gespannt auf meinen ersten Harz-Krimi. „Der letzte Sprung“ ist bereits der 5. Teil der Reihe, doch auch ohne die anderen vier Teile zu kennen findet man problemlos hinein und wird schnell mit Kommissar Ingo Behrend warm.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Zudem merkt man, dass der Autor Roland Lange selbst aus der Region stammt und daher sehr genau über die Schauplätze und Gegebenheiten Bescheid weiß.
Es gibt mehrere Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, wodurch der Leser meist einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern hat. Trotzdem ist die Lösung des Falles alles andere als offensichtlich und absehbar und offenbart sich erst ganz zum Schluss.

Der Protagonist Ingo Behrend ist sehr sympathisch und bodenständisch. Sein Privatleben (vor allem seine Ehe) spielt eine große Rolle neben dem Fall, wodurch man ihn sehr gut und auch privat kennenlernt. Gerade dadurch und durch einige kleine Schwächen, wie beispielweise seine (unbegründete) Eifersucht, wirkt er authentisch und menschlich.
Genauso wie der Rest des Ermittlerteams, das Behrend eine große Hilfe bei der Aufklärung des Falls ist. Es macht Spaß, das Team bei den Ermittlungen zu begleiten und dabei selbst ein wenig Detektiv zu spielen (und ihnen meist auch einen kleinen Schritt voraus zu sein).

Der Plot ist insgesamt spannend und gut konstruiert und an manchen Stellen auch recht unterhaltsam. Die Handlung und auch die Ermittlungen sind nachvollziehbar. Dank einiger ungeahnter Wendungen und geheimen „Mitspielern“, die im Dunklen ihre Fäden spinnen und sich und ihren Plan erst spät zu erkennen geben, wird vor allem zum Ende hin für viel Abwechslung, Action und Spannung gesorgt. Besonders der Schluss konnte mich begeistern und mitreißend, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, denn die Ermittler befinden sich in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit und einen rachsüchtigen Mörder…

(Das Burgturnier an sich spielt zwar eine große Rolle im Buch, jedoch spielen der eigentliche Turnierwettbewerb und das Thema Reiten nur eine Nebenrolle, im Vordergrund stehen die Ermittlungen. Wer also das Buch vor allem der Pferde wegen liest, wird hier enttäuscht. )

Fazit:

Ein spannender Regionalkrimi vor einer atemberaubenden Kulisse mit einem sympathischen Ermittler(team).