Rezension

Twilight 2.0

Finding Sky Die Macht der Seelen 01 - Joss Stirling

Finding Sky Die Macht der Seelen 01
von Joss Stirling

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:
Dieses Buch zu lesen, war eine schwere Geburt. Es ist eines der ältesten Bücher auf meinem SuB gewesen, ich weiß noch wie glücklich ich gewesen bin, als ich es mir gekauft habe (noch vor meiner Blogger-Zeit). Aber tja … Dann kamen andere Bücher dazu und dieses hier und seine beiden Geschwister sind in die Vergessenheit geraten. Als ich es dann endlich angefangen habe, vor ca. einem Monat, musste ich es weglegen. Dann habe ich es erneut angefangen und wieder habe ich weggelegt, weil es mich einfach nicht packen konnte.

Das Buch fängt sehr stereotypisch an. Ein mysteriöser Prolog, dann wird die Prota eingeführt. Sky, die Ich-Erzählerin, zieht in eine Kleinstadt mit ihren Eltern. Dort geht sie auf die Highschool, sieht einen mysteriösen Typen, der superheiß ist, ihr aber die kalte Schulter zeigt und der superheiße Brüder (bzw. Familie) hat. Natürlich fliegen die Fetzen zwischen den beiden, denn der Junge mag sie mysteriöserweise nicht. Dennoch warnt er sie und hilft ihr aus der Patsche. Eines Tages entscheidet er, dass er sie doch mag und wie könnte es anders sein? Wenn ein heißer Typ uns erst schlecht behandelt, aber irgendwann sich doch dazu entschließt uns zu mögen, dann mögen wir ihn auch. Das ist eine universelle Regel, an die jedes Mädchen sich halten muss.

Kommt euch das bekannt vor? Ich könnte aus dem Stehgreif mehrere Bücher nennen, die einen ähnlichen Plotverlauf bis hierher aufweisen. Twilight sollte für euch alle ein Begriff sein. Twilight ist auch das Buch, mit dem Finding Sky die meisten Ähnlichkeiten aufweist. Zeitweise dachte ich, dass die Protagonistin Bella ist (schüchternes Mädel, mit einem sarkastischen Humor, kein Selbstwertgefühl, findet sich selber unscheinbar, aber alle männlichen Wesen im Umkreis von fünf Kilometer stehen auf sie, fühlt sich vom Bad Boy angezogen). Auch der männliche Part, unser Loveinteresst Zed (die Charaktere haben alle komische Namen) ähnelt einem gewissen eiskalten, wunderschönen Vampir (wirkt bedrohlich, mobbt alles und jeden, die Prota auch, bis er seine Liebe zu ihr einsieht *kotz*, hat eine wunderschöne Familie).

Die restlichen Charaktere die auftauchen, seien es die besten Freunde unserer Prota Sky oder die Geschwister von Zed oder aber auch die Bösewichte, alle sind Stereotypen, die euch bekannt vorkommen werden. Die Bösewichte haben sogar eine ähnlich geschwollene Art zu sprechen, wie die Volturi. Da sagt doch der eine tatsächlich: "Köstliche Schichten von Schmerz und Verlassenheit" (Zitat S.297). Die Volturi sind uralte Vampire, weshalb ich solche Sätze ihnen nie krummgenommen habe, aber diese Bösewichte in diesem Buch leben in unserer Zeit und sind zwischen 20 und 50 Jahre alt.

Auch das Setting mit viel Wald und typischer amerikanischer Kleinstadt schreit geradezu TWILIGHT.

Dieses Buch ist eine Dramaqueen. Es heißt die ganze Zeit "Oh mein Gott, wir schweben in Gefahr! Oh nein, wir sind so in die Ecke gedrängt. Oh nein hier, oh nein da. Bla bla bla." Aber statt mal aktiv etwas gagegen zu unternehmen, gehen die Leute lieber Ski fahren. Haben langweilige Beziehungsgespräche ("Ich liebe dich, aber ich kann dich nicht lieben, da – ja, weswegen eigentlich? Denn der Grund für Skys Beziehungsunfähigkeit leuchtet mir nicht ein. Das ganze teeniemäßige Verhalten hat mich sehr genervt.

Die Autorin hat eine Vorliebe für schwülstige Metaphern, da ist eine Szene in der Sky Zeds Herz mit einem Fabergé Ei vergleicht. Oder Sky vergleicht alles und jeden mit Comics, weil sie ein so großer Comic-Fan ist. Sie ist total von Comics begeistert, so begeistert, dass sie genau einmal sich im ganzen Buch ein Comic kauft und ihn dann liest.
Nervig ist auch, dass Sky und Zed sich ständig "Schatz", "Liebling" oder mein Lieblingskosewort "Sexy" nennen müssen. Das fühlt sich bei mir so an, als würden kleine Kinder Vater, Mutter, Kind spielen.
Übrigens hinkt die Übersetzung an mehreren Stellen, was dem Lesefluss nicht zugutekommt.

In der Kürze liegt die Würze:
Die Erklärungen für Motive oder Begebenheiten sind sehr seicht; stereotypische Charaktere; viele Ähnlichkeiten zu Twilight; über mehrere Seiten hinweg passiert rein gar nichts, daher Lesetempo sehr schleppend; insgesamt eine sehr seichte Unterhaltung

Bewertung:
Besonders große Erwartungen hatte ich nicht, wahrscheinlich weil das Buch eine SuB-Leiche ist und ich beim besten Willen nicht mehr weiß, welcher böse Geist von mir Besitz genommen hat, damit ich mir gleich alle drei Bände der Trilogie kaufe. Das Buch kann man mit seichten Teenie-Liebes-Komedie-Gedöns-Filmen vergleichen. Ein typisches ♥ ♥ ♥ Herzchen-Buch, etwas unterhaltend, aber nichts Besonderes.