Rezension

Twilight neu aufgelegt

Obsidian - Oblivion. Lichtflüstern (Obsidian aus Daemons Sicht erzählt)
von Jennifer L. Armentrout

Meine Meinung

Geschichte

Wenn ein Freund die komplette Geschichte wiedergeben kann, ohne das Buch zu kennen…
Schon lange liebäugle ich mit dieser Reihe. So viele Fans, so viel Hype, so viel Aufsehen wegen dieser Reihe, dass sie sogar neu geschrieben wurde, nur aus der Sicht des Typen Daemon!  Nun war es also so weit und ich versank im ersten Buch. Nach wenigen Seiten war ich so gefesselt und habe jede freie Minute gelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiterging. Klar, Daemon ist der typische gut aussehende, unfreundliche BadBoy, aber das störte mich noch gar nicht an dem Punkt.
Die Verkettung vieler Ähnlich zu Twilight… Das war der Punkt, der mich störte. Je tiefer ich in das Buch vordrang, desto mehr Ähnlichkeiten fielen mir sofort ins Auge. Mädchen zieht in ein Kaff, unmenschliche Kräfte, Lichtgeschwindigkeit, keine Not nach Atem, unbeschreiblich gutes Aussehen. Sogar die allbekannte „sie wird vom Truck gerettet Szene“ wurde ähnlich im Buch wiedergeben.
Ein Freund fragte mich, welches Buch ich momentan lese. Ich antwortete ihm „Obsidian“ von Jennifer L. Armentrout, woraufhin er wissen wollte, worum das Buch handle. Meine simple Antwort war: „Stell dir Twilight vor, nur mit anderen Kreaturen.“ Und was machte besagter Freund? Predigte mir die wichtigsten Punkte aus Twilight herunter und fragte, ob es darum ging. Perplex antwortete ich nur: „Ja, genau das.“
Tja. Und so fing die Sympathie zwischen mir und dem Buch bedenklich an zu bröckeln. Ab diesem Punkt quälte ich mich schon fast durch die Seiten. Keine Frage, ich liebe den Schreibstil der guten Frau noch immer und neugierig, wie es weitergeht, bin ich ja doch schon. Aber die Parallelen sind einfach nicht zu übersehen.

Charaktere

Gut aussehend. Das ist doch ein wichtiger Bestandteil von Büchern. Oder etwa nicht ? Mir persönlich gefällt es, wenn die Charaktere einfach mal durchschnittlich aussehen. Doch in dem Buch sehen sie wohl eher übermenschlich gut aus. Keine Frage, ein wenig schmachten wollen wir doch alle, aber irgendwie muss es doch nicht immer sein.
Dafür muss ich zugeben, dass charakterlich total gepunktet wurde. Daemons Schwester Dee ist absolut sympathisch und versüßte mir das Buch ungemein. Sie vermittelt genau das, was sie soll. Darin verfehlt die Autorin die Wirkung nicht.
Denn auch Daemon sollte unter Garantie gemocht werden, trotz seines BadBoy Images. Leider sagen mir BadBoys gar nicht zu. Warum finden das so viele Leute anziehend?
Katy nicht zu mögen ist auch unmöglich. Als Buchnerd und Bloggerin führt sie ein relativ simples Leben und erntet damit ganz viel Sympathie. Ihre unbeholfene, aber doch taffe Art, gefiel mir sehr gut.

Schreibstil & Sichtweise

Verzaubert. Ja, das wurde ich. Der Schreibstil lies sich so flüssig lesen. Die Autorin bot mit viel Humor auf und es war einfach nur eine Freude. Wenn die Geschichte stimmt, könnte ich ein richtiger Fan werden.
Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive von Katy.

Cover & Titel

Das Cover ist ein Traum. Die vielen Lichtpunkte, die die Halme in ein goldenes Licht tauchen. Einfach zum Träumen. Viel mit der Geschichte hat es nicht zu tun, außer dass  man Silhouetten sieht, die vermutlich von Daemon und Katy sind.
Zu dem Titel möchte ich nicht viel sagen, da es spoilern würde. Demnach kann man sagen, dass er definitiv zum Inhalt passt.

Zitat

Die Sonne bildete einen Heiligenschein um ihren dunklen Kopf und sie grinste mich offenherzig an. In dem Moment erinnerte sie mich an eine Märchenprinzessin. Oder an die kleine Fee aus Peter Pan auf Speed.

Fazit

Ein packender, toller Einstieg, doch leider endete das Buch in einem Twilight Verschnitt. Schade!