Rezension

Typisch Hanser

Die Gräfin -

Die Gräfin
von Irma Nelles

Bewertet mit 3 Sternen

"Die Gräfin" war ein ganz bestimmter Typ Buch, der mir bei Hanser schon öfter untergekommen ist. Schönes Cover, interessanter Klappentext, startet echt stark ... und ist dann einfach irgendwann zu Ende. Ich glaube fast, ich lerne es nie und falle da immer wieder drauf rein! Sorry, falls sich diese Kritik wiederholt, es fällt mir jedes Mal wieder auf.
In diesem Fall war es auch noch ein besonders dünnes Buch, was mich überrascht hatte. Ich hatte nicht auf die Seitenzahlen geschaut und dachte beim Auspacken: Was ist das denn? 6 Tage auf 169 Seiten. Das ist schon... wenig.
Vor allem, weil sich ein Großteil des Buches mit dem Leben auf einer Halliginsel beschäftigt. Das fand ich sehr interessant und es gibt auch tolle Naturbeschreibungen, aber die Beziehungen zwischen den Personen kommen ein bisschen zu kurz und die sollten eigentlich das zentrale Thema des Romans sein. Dabei haben die Charaktere durchaus Potential, welches aber leider nur immer wieder angeteasert wird, aber nie auserzählt. Es gibt soviele Konflikte, Leidenschaften und Ungesagtes zwischen den Zeilen. Vor allem eben am Ende, mit dem man dann aber als Lesender allein gelassen wird.
Manch einer mag dieses Stilmittel sicherlich gerne, ich fühle mich damit jedesmal etwas alleingelassen.