Rezension

Typisch Maggie Stiefvater!

Schimmert die Nacht - Maggie Stiefvater

Schimmert die Nacht
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben in L.A. An Cole denkt sie selten. Als er plötzlich vor ihr steht, beginnt ein nerven- und gefühlsaufreibendes Spiel aus unwiderstehlicher Anziehung und abgrundtiefer Abneigung. Cole ist hinreißend und verführerisch wie immer, und Isabel kann seinem Charme nur schwer standhalten. Doch zugleich fürchtet sie, dass seine dunkle Vergangenheit wieder Macht über ihn erlangt. Deshalb hat sie sich geschworen, sich nicht noch einmal in ihn zu verlieben, und kämpft verzweifelt gegen ihre Gefühle an.

Cole hingegen tut alles, um Isabel von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. Aber eine Frage bleibt: Weshalb ist er wirklich zurückgekommen?“

Gestaltung

Wunderschön! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich bin zwar kein großer Fan von Lila, kann aber über den Farbton hinwegsehen, da der Stil der Mercy Falls Trilogie eingehalten wurde und dieses Spin-off wunderbar zur Reihe passt. Besonders schön finde ich, dass der Handlungsort L.A. auf dem Cover durch Palmen und eine Skyline aufgegriffen wurde. So erhält die Geschichte rund um Isabel und Cole ihre ganz eigene Note.

Meine Meinung

Unschlagbares Highlight der „Wolves of Mercy Falls”-Trilogie waren für mich ganz eindeutig Isabel und Cole! Ohne diese beiden grandiosen Figuren hätte mich die Trilogie viel zu sehr gelangweilt. Umso erfreuter war ich, als ich hörte, dass es ein Spin-off nur mit diesen beiden geben würde und als es ins Deutsche übersetzt wurde, war ich vollkommen aus dem Häuschen! Natürlich bedeutet dies auch, dass ich hohe Erwartungen an „Schimmert die Nacht“ hatte.

Diese wurden größtenteils auch erfüllt. Wie gewohnt schaffen es Isabel und Cole durch ihre wortgewandten, fetzigen und wirklich amüsanten Wortgefechte, den Leser durchweg zu amüsieren. So kontrastreiche Figuren wie diese beiden habe ich selten in Romanen erlebt. Sie lieben und hassen sich gleichzeitig und das zeigen sie auch immer wieder!

Einerseits ist da Isabel. Etwas distanziert, leicht unterkühlt und sehr hübsch. Sie ist eins dieser Mädchen, bei denen die Jungs Schlange stehen. Und dennoch ist sie mir sympathisch, da ich als Leser weiß, dass sie auch einen weichen, verletzlichen Kern hat, den sie nur nicht immer zeigt. Allerdings schafft sie es in „Schimmert die Nacht“ (ebenso wie schon zuvor in der Mercy Falls-Trilogie) ein Wechselbad der Gefühle in mir hervorzurufen, denn nicht immer mag ich sie. Es gibt manchmal Szenen, in denen ich einfach nur den Kopf über sie schütteln kann oder in denen ich sie einfach gar nicht mehr mag. Aber gerade dieses Spiel mit der Sympathie, dass man Isabel mal mag und mal wieder nicht, hat sie für mich zu einer besonders spannenden Figur gemacht.

Cole hingegen ist das genaue Gegenteil. Wild, offen, chaotisch, leicht verrucht – ein typischer Rockstar! Und irgendwie Isabel total verfallen. Er ist natürlich noch immer ein Wolf, was in L.A. natürlich einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Cole ist derjenige, der Isabel Kontra gibt und dennoch ständig ganz offensichtlich unoffensichtlich versucht, ihr Herz zu erobern. Da er ein ganz harter Kerl ist, versucht er natürlich oftmals seine Zuneigung nicht zu offensichtlich zu zeigen, auch wenn sie da ist. Seine Aktionen, mit denen er versucht Isabel für sich zu gewinnen, waren wirklich sehr süß und schön zu lesen. Cole ist absolut lustig und bringt Schwung in die Geschichte!

Die Geschichten von Maggie Stiefvater leben durch ihre Figuren und vor allem ihren poetischen, bildreichen und fantastischen Schreibstil. Nicht die Handlung ist es, die hier im Mittelpunkt steht, sondern die Worte an sich. Leser von Maggie Stiefvaters Werken sollte bewusst sein, dass sie keine actionreiche Handlung erwartet, sondern ruhige, teilweise dramatische Handlungsstränge gefüllt voller Metaphern und Figuren, die unter die Haut gehen.

In diesem Zusammenhang muss ich gestehen, dass mir die Handlung von „Schimmert die Nacht“ streckenweise etwas zu langsam war. Ich habe es genossen, neue Figuren kennen zu lernen und Cole sowie Isabel durch L.A. zu begleiten. Aber es war einfach viel zu offensichtlich, wie es weiter gehen und vor allem wie alles enden würde. Ein paar mehr Überraschungen hätten der Handlung und dem Lesegenuss keinen Abbruch getan!

Fazit

Es war schön wieder in Maggie Stiefvaters poetischen, atemberaubenden Schreibstil eintauchen zu können und sich ihre Metaphern sowie wunderschönen Textstellen auf der Zunge zergehen zu lassen. Auch die Figuren Isabel und Cole, aber auch die diversen Nebenfiguren konnten mich wieder vollends packen und überzeugen. Einziger Wehrmutstropfen ist wohl die etwas vorhersehbare Handlung, die an manchen Stellen dazu neigt, sich etwas zu ziehen.

4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos

Spin-off zur „Wolves of Mercy Falls“-Trilogie