Rezension

Typisch skandinavisch, typisch düster.

Sandgrab - Helene Tursten

Sandgrab
von Helene Tursten

Kurz vor Weihnachten verschwindet ein neunjähriges Mädchen auf dem Weg von der Schule nach Hause in einem kleinen Städtchen Südschwedens. Als ein weiteres Kind verschwindet, gerät ein schweigsamer und introvertierter Teenager mit autistischen Zügen bei der Bevölkerung in Verdacht.

Das Besondere an skandinavischen Krimis sind die abgeschiedenen Gehöfte, die weiten Entfernungen und die unendlichen Wälder. Hier fühlt man sich auch an "Dunkelsommer" von Stina Jackson erinnert. Dies wird von der Autorin, die für ihre Figur der Irene Huss von der Kripo Göteborg bekannt ist, bestens in Szene gesetzt. Doch auch bei ihrer zweiten Ermittlerin Embla Nyström, die im vorliegenden Roman zum zweiten Mal ermittelt, setzt sie auf ihre konsequente Entwicklung von Spannung. In einem routinierten Erzählstil führt sie die Leserinnen und Leser in eine Geschichte, und somit in ein Geschehen, aus dem diese nicht wieder herauskommen. Mit der Ermittlerin verfolgt man die Spuren und ist bei jeder Wendung erneut überrascht über den Verlauf, den die Geschichte nimmt.

Die Figuren sind skandinavisch spröde, doch sie wirken authentisch. Die Ablehnung der lokalen Polizei gegenüber den übergeordneten Behörden sorgt für zusätzlichen Zoff im Figurenensemble.

Hinzugelernt habe ich nebenbei, was ein A-Traktor ist. Den Begriff kannte ich bislang nicht. Doch Google half mir dann. Ist schon interessant.

Der Roman ist gut gegliedert in Teile und Kapitel. Allein schon wegen der Spannung lässt er sich schnell lesen. Für alle, die gerne skandinavische Krimis mit viel Spannung lesen bestens zu empfehlen.
 

© Detlef Knut, Düsseldorf 2019