Rezension

Typischer Läckberg Krimi

Die Engelmacherin - Camilla Läckberg

Die Engelmacherin
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 4 Sternen

Valö ist eine kleine beschauliche Insel vor Fjällbacka. Es gibt nur ein Haus, aber dieses hat eine geheimnisvolle Geschichte. In den 70er Jahren verschwand von heute auf morgen eine ganze Familie von dort, nur die 1 jährige Tochter Ebba blieb allein zurück.  Ebba möchte nun nach dem Tod ihres Kindes mit ihrem Mann einen neuen Anfang wagen und ihr Haus auf Valö renovieren. Dabei machen sie eine schreckliche Entdeckung. Nach einem Brandanschlag auf sie, schaltet sich die Polizei ein. Kommissar Patrik Hedström und seine Kollegen werden bei ihren Ermittlungen den Verdacht nicht los, dass die Lösung für die jetzigen Ereignisse in der Vergangenheit zu suchen ist. Patriks Frau Erica, die schon immer an dem Geheimnis von Valö interessiert war, kann sich wieder einmal nicht zurück halten und mischt sich in die Ermittlungen ein.

Die Handlung erfolgt nun in zwei Zeitebenen einmal die aktuellen Ereignisse um Valö und die zweit in der Vergangenheit beginnend ca. um 1908, wo das Mädchen Dagmar aus ihrer Familie gerissen wird, da ihre Eltern wegen Kindsmord verurteilt und gehängt werden. Wie Dagmar und ihr Leben mit Valö zusammenhängen wird erst sehr spät klar. Was bis dahin der Spannung keinen Abbruch tut.  Besonders zu Beginn fand ich die Abschnitte über Dagmar sogar interessanter. Denn mit Ebba und ihrem Mann wurde ich lange nicht warm. Die beiden sind nach dem Tod ihres Kindes völlig in ihrer eigenen Welt und können Gefühle kaum zulassen. Sie verbreiteten eine düstere Stimmung, die für mich zum Teil schwierig zu ertragen war. Aber nach und nach, als auch Erica und ihre Familie wieder mehr in den Blickpunkt rückte, wurde auch diese Zeitebene abwechslungsreicher und spannender.

Das ist wieder ein typischer Läckbergkrimi, der zeigt wie die Geschehnisse aus der Vergangenheit das heute beeinflussen. Dabei werden verschiedene Frauenporträts vorgestellt, die alle sehr mit ihrem Leben hadern und damit auch das Leben ihrer Nachfahren negativ beeinflussen. Es werden auch wieder Einblicke in Patrik und Ericas Familienleben gewährt, die für die Leser, die alle Teile gelesen haben, einfacher nachzuvollziehen sind. Aber da die „Krimihandlung“ abgeschlossen ist, kann man den Krimi auch unabhängig von den anderen Teilen lesen. Die Spannung steigt am Ende des Roman rapide an und endet doch etwas anders als ich dachte und das macht für mich auch einen guten Krimi aus.

Läckberg beschert wieder ein Krimilesevergnügen mit ihrer typischen Verstrickung von Geheimnissen in der Vergangenheit, Verbrechen in der Gegenwart und einer ungeduldigen Erica, die wieder die ganze Ermittlerarbeit macht.