Rezension

Typischer Liebesroman, der aber ein wenig zu schnell abgehandelt wird

Liebe gegen den Strom - Melissa Foster

Liebe gegen den Strom
von Melissa Foster

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Liebe gegen den Strom“ ist der dritte Band der „Die Bradens at Peaceful Harbor“ - Reihe von Melissa Foster, allerdings kann er eigenständig gelesen werden. Ich kannte die Vorgänger der Reihe nicht und bin immer mit der Geschichte gut klargekommen und es blieben keine Fragen übrig, auch wenn dem Leser natürlich ein paar Details fehlen, die in den Vorgängern passiert sind, allerdings hat dies nicht gestört.

Es ist ein typischer Liebesroman mit viel Liebe und Gefühl, ein wenig Drama und Herzschmerz. Eben alles, was so einen Roman ausmacht. Gerade die Dramatik war gut dosiert und nicht zu viel oder künstlich hergestellt, wie es leider manchmal in solchen Büchern vorkommen kann. Vielleicht war es sogar ein Tick zu wenig Drama vergleichsweise. Im Allgemeinen lese ich gerne solche Bücher und der Schreibstil von Melissa Foster ist sehr flüssig und leicht zu verstehen, was das Lesen einfach macht. Auch die Charaktere sind recht unterschiedlich gestaltet, eben gerade die Bradens, um die diese Reihe handelt, was ich sehr gut finde. Dennoch hat mir das gewisse Etwas in dieser Geschichte gefehlt. Etwas, dass mich völlig mitgerissen hätte, etwas unerwartetes oder besonders ergreifendes. Es ist ein solides Buch und lässt sich auch gut lesen, allerdings hatte es, etwa in der Mitte einen kleinen Tiefpunkt, da mich Faith, die Hauptprotagonistin, dort ein wenig genervt hatte und ich das Gefühl hatte, dass die Beziehung der beiden zu rein körperlich dargestellt wird, als würde es nur noch darum gehen, aber dies wurde relativ schnell wieder behoben. Und schnell ist auch Allgemein das richtige Wort. In diesem Buch geht alles schnell, meiner Empfindung nach viel zu schnell. Faith wurde betrogen und hat an sich Probleme damit, Männern wieder zu vertrauen beziehungsweise sich auf sie einzulassen und dann kommt der Frauenheld Sam, der sich wirklich um sie bemüht und es auch aufrichtig meint. Und innerhalb weniger Tagen ist sie ihm total verfallen und ihre Beziehung entwickelt sich rasend schnell. Sicherlich gefällt mir sehr gut, wie sich Sam um sie bemüht, ihr beweisen will, dass er sich wirklich geändert hat, aber ich hätte mir gewünscht, dass sich die Beziehung und das Vertrauen mit der Zeit entwickelt, sodass es realistischer rüber kommt.

Ich sehe in der Story viel Potential, gerade wegen den unterschiedlichen Charakteren und der schön beschriebenen Landschaft, aber diese Hetzerei der Beziehung hat einen faden Beigeschmack. Eben gerade weil ich das Gefühl des Betrogenseins selbst gut kenne und es einfach zu schnell wirkt, vor allem wenn ich bedenke, wie stark Faiths Zweifel anfangs beschrieben werden. Wem solche schnellen Entwicklungen nicht stören, dem kann ich allerdings das Buch wärmstens empfehlen.

Alles in allem gibt es von mir 3,5 Sterne, die ich bei den Seiten ohne halbe Sterne auf vier Sterne aufrunde.