Rezension

Typischer "Mittelband"

Die Schwestern vom Ku'damm - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist der zweite Band der „50-er-Jahre“ – Trilogie von Brigitte Riebe. Nachdem in Band eins die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg abgedeckt wurde, startet die Fortsetzung im Jahr 1952. Es geht wieder um das Schicksal einer Kaufhausdynastie in Berlin.

Hier steht die mittlere Thalheim – Schwester im Fokus. Silvie hat beim Radio angeheuert, sehr zum Leidwesen ihres Vaters, er will die Familie gebündelt im Kampf um den Fortbestand des Kaufhauses sehen. Und es läuft gut, denn die neue Mode entpuppt sich als Verkaufsschlager – jede Frau, die etwas auf sich hält, möchte nach den Jahren der Entbehrung einen Petticoat oder Nylonstrümpfe haben.

Die Wirtschaftswunderjahre bilden eine perfekte Kulisse für die Erzählung, auch die Teilung Deutschlands spielt natürlich eine Rolle. Im Leben der Familie geht es turbulent zu. Silvie ist eine richtige Schönheit, sie hat aber trotzdem (oder gerade deshalb) zunächst kein Glück in der Liebe…

 

„Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten“ könnten auch Lesern gefallen, die von der TV-Serie „Ku’damm 56“ begeistert waren. Brigitte Riebe präsentiert in ihrem Roman ein Stück Nachkriegsgeschichte. Der Roman ist meines Erachtens aber ein typischer „Mittelband“, da es teilweise doch sehr (melo)dramatisch zugeht, was dazu führt, dass es leider auch Längen in der Erzählung gibt. Der Stil liest sich flüssig, aber aber auch recht einfach. Interessant fand ich die Veränderung der Dynamik innerhalb der Familie durch einen Kriegsheimkehrer. Um nicht zu spoilern, gehe ich hier nicht ins Detail.

 

Fazit:

Der erste Band der Reihe gefiel mir einen Tick besser als diese Fortsetzung. „[…]Wunderbare Zeiten“ fällt im Vergleich zum Auftaktband fast langatmig aus, aber die Protagonisten (und vor allem die Protagonistinnen) sind immer noch interessant. Als Leserin verfolgt man ihren Werdegang  gerne mit, aber leider schrammt die Autorin stellenweise auch haarscharf am Kitsch vorbei.

Man wird jedoch gut unterhalten, und das Cover ist wieder ein absoluter Eyecatcher!