Rezension

Über die Liebe zu Büchern

Das Mädchen, das in der Metro las - Christine Féret-Fleury

Das Mädchen, das in der Metro las
von Christine Féret-Fleury

Bewertet mit 4 Sternen

Jeden Morgen sitzt Juliette in der Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro und taucht ein in die Welten ihrer Romane. Mal begibt sie sich mit Marcel Proust auf die Suche nach der verlorenen Zeit, mal begleitet sie Hercule Poirot im Orientexpress Richtung Istanbul - manchmal beobachtet sie auch einfach die Menschen um sich herum, die in ihre Lektüre vertieft sind. Es sind die Bücher, die Juliettes Leben Farbe verleihen. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet sie dem schrulligen Soliman, der mit seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten liefern für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig haben. Bald wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben die Bücher einen wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.

Ein kurzes, aber dafür umso eindruckvolleres Lesevergnügen über die Mach der Bücher.
Ich mag ja französische Literatur normalerweise nicht so gerne, aber dieses Buch konnte mich überzeugen. Es ist nicht aktionreich, es ist nicht spannend. Manch einer würde es als langweilig titulieren, ich fand es total beeindruckend und unglaublich berührend.
Sind wir nicht alle Buchliebhaber? Wollen wir nicht alle, dass dem Medium Buch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird?

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, ich mochte den Schreibstil sehr gerne und die Protagonisten waren sehr liebenswert. So darf Literatur gerne sein. Auch französische.