Rezension

Über Identität und Rassismus

Americanah - Chimamanda Ngozi Adichie

Americanah
von Chimamanda Ngozi Adichie

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte ist ab Mitte der 1990er Jahre in Nigeria, England und den USA angesiedelt. Unter der Militärdiktatur sehen die jungen Nigerianer einer wenig aussichtsreichen Zukunft entgegen. Die Protagonistin Ifemelu geht dank ihrer bereits dort lebenden Tante zum Studium in die USA und lässt ihre große Liebe Obinze zurück. Anfängliche Schwierigkeiten überwindet sie letztendlich mit Hilfe ihres neuen weißen, reichen  Freundes, der ihr auch zu einer Greencard und einem guten Job verhilft. Außerdem schreibt sie einen Blog über Rasse und die Rassenhierarchie in den USA. Obinze hingegen ergeht es sehr viel schlechter. Er reist nach England, wo er illegal lebt und schließlich kurz vor Schließung einer Scheinehe abgeschoben wird. In Lagos gelangt er schließlich als Investor zu Wohlstand, was ihn aber unzufrieden zurücklässt. Als Ifemelu, von Heimweh getrieben, nach dreizehn Jahren nach Lagos zurückkehrt, treffen beide wieder zusammen.

Wie schon meiner Inhaltsangabe zu entnehmen ist, haben wir es auch mit einer Liebesgeschichte zu tun. Hauptthema aber ist „Rasse“, und für mein Dafürhalten wird es zu stark in den Vordergrund geschoben. Alles Tun und Denken von Ifemelu, ihr Agieren mit anderen wird bis zum Extenso unter rassistischem Aspekt beleuchtet. Über das Leben in Nigeria hätte ich gerne detaillierter gehört. Wie es letztendlich beschrieben wird, kommt die schwarze Frau nicht gut weg. Hilfreich bei der Lektüre ist das am Ende befindliche Glossar afrikanischer Begriffe, wenngleich noch viel mehr im Text verwendet werden.

Eine durchaus anspruchsvolle Erzählung, die mich persönlich aber nicht überzeugen konnte.