Rezension

Über wilde Rosen und Dreckskerle

Des Herzogs größter Begehr - Sabrina Jeffries

Des Herzogs größter Begehr
von Sabrina Jeffries

Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, ist mir zuerst einmal aufgefallen, dass ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit keinen historischen Roman mehr in die Hand genommen hatte. Die Geschichte hat mir mal wieder vor Augen geführt, weshalb ich dieses Genre gerne mag: Gehröcke, Mieder, Kammerdiener und Ansichten über uneheliche Sprösslinge, die mit unseren heutigen so gar nichts mehr gemein haben, aber trotzdem reise ich ab und zu gerne in die Vergangenheit. Danach bin ich aber insgeheim wieder froh, dass es keine Herzöge gibt und ich jederzeit eine heiße Dusche nehmen kann!

Aber genug davon ;) Hier meine Eindrücke zum Titel "Des Herzogs größter Begehr":

Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert kurz nach Napoleons Niederlage und Verbannung ins Exil. Das hat mich sehr gefreut, denn es ist eines meiner liebsten Epochen.

Der Schreibstil der Autorin, von der ich bisher keinen Roman gelesen habe, hat es mir auf jeden Fall sehr angetan. Nachdem ich einige doch recht vulgäre Geschichten gelesen habe, war es schön mal wieder eine richtig romantische Erzählung mit Irrungen und Wirrungen zu lesen, die es heute so nicht mehr geben würde. Was mir auf jeden Fall positiv aufgefallen ist war die Tatsache, dass es zumindest keine mir ersichtlichen Schreib- oder Übersetzungsfehler gegeben hat, die den Lesefluss hätten einschränken können.

Lisette und Max sind auf jeden Fall kein Null-Acht-Fünfzehn Pärchen, das wird schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen klar. Die beiden geben einander Paroli, in dieser Hinsicht kam keine Langweile auf! Die Story an sich war nicht wirklich neu, wobei ich noch nie ein Buch, das in dieser Zeit spielt gelesen habe, in der es um Ermittlungsarbeiten geht. Das hat die Erzählung auf jeden Fall aufgepeppt. Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist leider, dass sich die Geschichte im Mittelteil etwas gezogen und nicht richtig vorangekommen ist, die Probleme, die sich die beiden mehr oder weniger selbst geschaffen haben, waren nicht ganz nachvollziehbar. Die letzten 100 Seiten haben das Ruder allerdings nochmals herumgerissen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, bei so vielen neuen Erkenntnissen und Vorfällen, die sich ereignet haben.

Fazit: Bis auf kleine Schwächen im Mittelteil der Geschichte hat es mir sehr gut gefallen und ich werde vermutlich auch den zweiten Teil der Reihe lesen!