Rezension

Überaschend - und gut

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019 - C. L. Polk

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
von C. L. Polk

Düster und magisch - so mag ich Fantasy.

Eine faszinierende Geschichte um Hexen und Magie mit historischem Flair und Steampunk-Anleihen. Miles Singer ist Arzt in einem Veteranenhospital, wo er Kriegsheimkehrer von ihren Traumata zu heilen versucht. Die Begegnung mit einem sterbenden Mann, der vorgibt vergiftet worden zu sein, und der zudem Miles' Hexenmal erkennt, stellt seine Welt auf den Kopf. Gemeinsam mit Tristan Hunter, einem geheimnisvollen Gentleman, der bei dem Notfall dabei war, macht sich Miles auf die Suche nach Antworten - und sticht dabei in mehr als ein Wespennest. Dabei muss er sich auch seiner eigenen Vergangenheit und seiner Familie stellen, um am Ende eine ungeheuerliche und schockierende Entdeckung zu machen...

Die Mischung aus historischem Krimi, Steampunk und fantastischer Hexenmagie macht dieses Buch zu einem absolut fesselnden Leseerlebnis. Einzig die ausufernde Detailverliebtheit beim Beschreiben von Kleidung und Mobiliar (die ich in dieser Art und Weise vor allem bei Anne Rice kennen und fürchten gelernt habe) hat die Spannung manchmal ein wenig ausgebremst.

Die Welt, die die Autorin hier erschafft, ist absolut beeindruckend und in meinem Kopf liefen gleich die passenden Bilder ab, vorzugsweise in Sepia. Die Romanze, die sich im Laufe des Buches entwickelt, zeigt glücklicherweise ein passendes Maß an Zurückhaltung gegenüber der Handlung. Das Augenmerk bleibt immer auf die allgegenwärtige Magie gerichtet, die sich in einem spektakulären Finale entlädt. Ein gelungener Einstieg in eine neue Serie, die ich mit großem Interesse weiterverfolgen werde.