Rezension

Überflüssig wie ein Kropf

Scheintod - Louise Boije af Gennäs

Scheintod
von Louise Boije af Gennäs

Bewertet mit 1 Sternen

Den ersten Band der Widerstandstriologie, Blutblume, den ich geschenkt bekam, fand ich recht lesbar. Dass ich dann den zweiten Band gekauft habe,  ärgert mich im Nachhinein. Soviel ist sicher, den dritten Band tue ich mir definitiv nicht an. In meinen Augen ist diese Trilogie leider ein Beispiel dafür, drei Bände mit einem Stoff voll zu schreiben, der getrost auch in einen gepasst hätte. 

War Blutblume noch relativ spannend, habe ich Scheintod nur noch als langweilig empfunden, da es thematisch nichts wirklich Neues bringt (Blutblume in Gelb). Vielmehr gelingt der Autorin auch noch das schriftstellerische Kunststück, die Hauptfigur so agieren zu lassen, dass man anfängt, sich über sie zu ärgern. Zudem läuft die gesamte Handlung nur im Kreis. Alle Versuche, Spannungselemente zu erzeugen, gehen noch dazu nach hinten los, weil allesamt meilenweit vorhersehbar. Stilistische Elemente,  wie dreifache Wiederholungen von Wörtern, fangen an zu nerven. Die seitenweise Wiedergabe von originalen Medienberichten gerät zum einzig interessanten Element. Viele Handlungsstränge hingegen kommen leider nur recht unglaubwürdig rüber,  sodass man denkt,  so blöd kann doch eigentlich niemand sein. 

Den auf dem Rückendeckel gemachten Vergleich mit der Millenium-Triologie und damit den, vielleicht ja ungewollten,  Versuch einer Gleichsetzung, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen  -  Stieg Larsson würde sich vermutlich im Grabe umdrehen.