Rezension

Ueberhaupt nicht mein Fall

Jung, blond, tot, 6 Audio-CDs - Andreas Franz

Jung, blond, tot, 6 Audio-CDs
von Andreas Franz

Bewertet mit 1 Sternen

Dies ist der Auftaktkrimi der Julia Durant Reihe

Jung, blond, tot von Andreas Franz, gelesen von Julia Fischer, erschienen als gekürzte Hoerbuchversion im audio media verlag GmbH am 31. August 2012

In Frankfurt werden junge, blonde Frauen bestialisch ermordet. Kommissarin Julia Durant, die früher bei der Sitte gearbeitet hat, wird mit ihrem besonderen Gespür für die Opfer bei diesem Fall eingesetzt. Dann erscheint auch noch ein Nachamungstaeter und Durant muss in der feinen Frankfurter Gesellschaft ermitteln.

Andreas Franz ist stilistisch für den Leser ein Gau. Er glänzt damit sprachlich so variantenarm zu sein, dass man sich fragt wie, nicht ob, dieser Krimi dem Lektorat entgangen ist.

Keine Ausrede ist Franz zu billig seine Protagonisten zum Alkohol greifen zu lassen und weil es zum Saufen passt, wird geraucht, dass man sich fragt ob der Gauloises Hersteller einen Sponsorenvertrag mit dem Autor hat. Das taffe Image was Gauloises bei über 50 jährigen auslösen mag, stimmt nicht mehr mit den heutigen Zigaretten überein und färbt so auch nicht auf Iron Woman Durant ab.

Obwohl uns der Autor weitestgehend damit verschont aktuell bei der Verstümmlung der Opfer dabei zu sein, nervt es doch erheblich sich immer wieder die Aufzählung der Misshandlungen an zu hören Genau wie die vulgäre Sprache die bei Ermittlungen in der besseren Gesellschaft der Frankfurter High Society unpassend rüber kommt.

Wer jetzt erwartet mit einer weiblichen Kommissarin in der „Hauptrolle“ einen frauenfreundlichen Krimi geliefert zu bekommen irrt. Andreas Franz verrennt sich darin alle weiblichen Rollen auf ihre sexuelle Anziehungskraft und Attraktivität für Männer bis ins kleinste nervige Detail zu zerlegen. Bei seiner Hauptdarstellerin ist es dann kein Hängebusen, sondern ein Hängebauch der ihre Schönheit entstellt. Den Bechtel Test besteht dieses Buch nun wirklich nicht. Es kommen zwar genug Frauen vor, aber die haben nichts zu sagen, oder wenn, dann nur zu Männern oder über Männer Wenn ein Autor uns schon an den Toilettengaengen seiner Protagonisten teilnehmen lässt, ist etwas sehr faul mit dem Plot.

Allein Julia Fischer hat ihren Job gut gemacht und dieses Machwerk mit angenehmer Stimme sehr schön vorgelesen.