Rezension

überkonstruierter Krimi

Kalter Verrat - Kate Dark

Kalter Verrat
von Kate Dark

Bewertet mit 2 Sternen

Holly, Aaron und Reed sind Freunde seit der Kindheit, deren Wege sich nie ganz getrennt haben. 

Der Polizist Reed erwacht morgens blutbesudelt neben seiner erstochenen Verlobten Mary. Er ist geschockt, kann sich aber leider an nichts erinnern. Aufgrund eines Notrufes stehen die Kollegen schon vor der Tür, er wird in nullkommanichts verhaftet und aufgrund seines Schuldbekenntnisses verurteilt. Holly ist die Einzige, die dennoch an seine Unschuld glaubt. Sie ist Reporterin und will den Fall klären. Soweit eine gute Einleitung für einen Krimi. Leider entwickelte sich die Geschichte dann wenig glaubwürdig.

Reed konnte unter mysteriösen Umständen fliehen, hat neue Kleidung und eine Waffe. Er versteckt sich bei Holly, die nun für ihn ermittelt. Reed sollte eigentlich verdeckt gegen Korruption in seinem Revier vorgehen, er vermutet die Motive für die Tat dort. Warum er sich schuldig bekannte, wieso Holly überall schneller ermitteln kann, als er es als Polizist geschafft hat und vieles mehr fragt man sich als Leser schon bald. 

Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Da Holly berichtet, erfährt man von ihr etwas mehr als von den anderen Protagonisten. Sie steht gefühlsmäßig immer zwischen den beiden Freunden, fühlt sich hauptsächlich von Reed angezogen, was dieser zu erwidern scheint, obwohl seine Verlobte gerade erstochen wurde. Diese Ausgangslage scheint auch die Männerfreundschaft bereits länger zu belasten und wird thematisch häufiger angeschnitten.

Die Charaktere bleiben insgesamt aber schwach und eindimensional, hier liegt ein klares schwarz – weiß Bild zugrunde.

Die Handlung ist insgesamt sehr konstruiert und unglaubwürdig, für meinen Geschmack werden zu viele Klischees bedient. Nach der guten Einleitung fand ich das Buch leider schwach. Schade.