Rezension

Überladen

Alles, was zu ihr gehört - Sara Sligar

Alles, was zu ihr gehört
von Sara Sligar

Bewertet mit 3 Sternen

Um den Nachlass der berühmten Fotografien Miranda Brand zu archivieren, verlässt Kate für einige Zeit New York und zieht an die Westküste. Um die Künstlerin kursieren etliche Gerüchte. Vor allem ihr Tod vor zwanzig Jahren sorgt immer noch für Gesprächsstoff. War es tatsächlich Suizid oder wurde sie getötet. Auch Kate kann sich diesen Spekulationen nicht entziehen und beginnt in dem Haus der Familie nach Beweisen zu suchen. Doch sie muss vorsichtig sein, denn der Sohn der Künstlerin beobachtet sie und ihre Arbeit genau. Kate beginnt sich zu fragen, was er über den Tod seiner Mutter weiß.

Als Kate an die Westküste zu ihrer Tante zieht, liegt eine schwere Zeit hinter ihr. Durch einen Skandal verlor sie ihren Arbeitsplatz bei einer renommierten New Yorker Zeitung. Deshalb stürzt Kate sich in die neue Arbeit. Und bald kommen ihr die ersten Gerüchte zu Ohren, welche sich um den Tod der bekannten Künstlerin handeln. Viele Leute der Kleinstadt bezweifeln auch zwanzig Jahre nach ihrem Tod die offizielle Version an. Beeinflusst von dem Gerede beginnt Kate neugierig zu werden.

Auch Theo, der Sohn der Künstlerin, ist wegen des Nachlasses zurückgekommen, um dessen Archivierung zu begleiten. Kates Verhältnis zu Theo ist anfänglich sehr distanziert, nur seine beiden Kindern fassen schnell Vertrauen zu ihr. Mit der Zeit verändert sich Theos Verhalten und sie kommen sich näher. Doch Theo weiß nicht, dass Kate heimlich nach Beweisen für den Mord an Miranda sucht und auch ihre Vergangenheit steht zwischen ihnen.

Als Kate ein Tagebuch findet, hofft Kate endlich alles zu erfahren. Doch es kommt anders.

Die Geschichte verspricht ein spannendes Geheimnis. Ein ungeklärter Todesfall einer Künstlerin. Eine ehemalige Journalistin die sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, aber auch noch mit ihrer eignen Vergangenheit zu kämpfen hat.

Der Roman, erzählt aus der Sicht von Kate im Wechsel mit dem, was Kate im Nachlass findet. Daher ist der Leser grundsätzlich auf dem Wissensstand von Kate. Leider ändert sich das im letzten Drittel. Da erfahren wir plötzlich Dinge, die Kate noch nicht weiß, denn wir lesen Mirandas Tagebuch weiter.

Ab dem Moment, in dem ich dachte, jetzt geht die Geschichte richtig los eröffnete die Autorin so viele Nebenstränge, dass ich schlussendlich nicht mehr wusste, warum es denn nun eigentlich geht. Der Tod von Miranda rückte seltsam in den Hintergrund, kam dennoch immer wieder hervor. Dann wurde die Handlung wieder von Kates Beziehung zu Theo dominiert, wieder ein Wechsel zu Kates Vergangenheit, wieder zu Mirandas mieser Ehe, Theos Auffälligkeiten als Kind, Kunst, Kates Krankheit...ein ständiges Hin und Her der Prioritäten. Dabei verlor sich sowohl die Spannung als auch meine Lust zu lesen. Hinzu kamen die anstrengenden Formulierungen und Beschreibungen, die so wahnsinnig gewollt anders sein sollten. Anfänglich habe ich darüber hinweg gelesen, später gingen sie mir immer mehr auf die Nerven.

Die Erzählung hat ihre Höhepunkte, allerdings auch gravierende Tiefen. Und am Ende saß ich etwas ratlos da, denn das Hauptthema wurde zur Nebensächlichkeit und die Aufklärung am Ende uninteressant. Der Bogen zum Happy End ist zu groß, um glaubwürdig zu sein. Sehr schade.