Rezension

Überraschend ernstes Buch

Ein Tag im März - Jessica Thompson

Ein Tag im März
von Jessica Thompson

Bewertet mit 4 Sternen

Am 12. März 2009 ändert sich für Bryony, Keon, Sara, Tynice und Rachel alles. Bryony verliert die Liebe ihres Lebens, Keon erschießt einen Unbekannten, Sara entdeckt auf einer Dating-Website das Profil ihres Mannes, Tynice erfährt, dass ihr Sohn auf Abwege geraten ist und Rachel findet heraus, dass sie als Kind adoptiert wurde. Ein Tag und fünf verschiedene Menschen, deren Leben sich plötzlich ändert.

Die Geschichten dieser fünf Menschen werden unabhängig voneinander parallel erzählt, erst zum Schluss werden die Handlungsstränge miteinander verwoben und die jeweiligen Geschichten erhalten eine interessante Wendung. Von Anfang ist jedoch ein Punkt bei allen fünf Personen gleich: Sie alle müssen jemandem vergeben.

Und so dreht sich „Ein Tag im März“ vordergründig auch um Vergebung – was nötig ist, damit man vergeben kann und wie schwer es ist Vergebung überhaupt zu finden. Ein sehr ernstes und nachdenklich stimmendes Thema, das dieser Roman aufgreift, obwohl die ersten Kapitel des Buches noch nicht darauf schließen lassen, was sich auf den folgenden Seiten verbirgt. Auch der Klappentext des Romans führt den Leser in eine andere Richtung und lässt einen Liebesroman erwarten. So ganz falsch ist das natürlich nicht, sehr zentral ist in „Ein Tag im März“ ebenfalls die Liebe, aber wesentlich wichtiger ist meines Erachtens nach das Thema der Vergebung.

Trotz des ernsteren Themas ist der Stil Jessica Thompsons (soweit sich das bei einer Übersetzung sagen lässt) sehr leicht und in keinster Weise schwer und getragen. Das Lesen gestaltet sich so sehr flüssig.

„Ein Tag im März“ ist ein überraschend tiefgründiger Roman über Liebe, Verlust und Vergebung, von dessen Klappentext und fröhlich-buntem Cover man sich nicht abschrecken lassen sollte. Auch wenn das Buch aussieht wie ein Chic-Lit-/Liebesroman, erwartet einen eine wunderbare traurige Geschichte, die zum Nachdenken anregt.