Rezension

Überraschend gut!

1793 - Niklas Natt Och Dag

1793
von Niklas Natt och Dag

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch ist zwar nicht mehr ganz neu, aber immer noch gut.
Auch wenn ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten hatte, richtig in die Geschichte zu finden, kann ich am Schluss sehr viel gutes berichten.
Nachdem ich Anfangs mit dem Haudrauf Mickel Cardell und dem Sherlock-Verschnitt Cecil Winge warm geworden bin, wurde ich im zweiten Teil in Briefe eines völlig anderen Charakters geschmissen. Aber ich war mir recht sicher, dass es zur Geschichte beiträgt und bin dran geblieben. Was sich als gut herausstellen sollte.^^ Denn nach anfänglichem Geplänkel wurden die Briefe sehr spannend.
Im dritten Teil lernen wir wieder jemand neues kennen, und gehen mit ihr zusammen ein kleines Stück des Weges.
Was ich besonders interessant fand, dass die Geschichte quasi von hinten beginnt. Also erst die Leiche, dann wie es zur Leiche kam, dann gehen wir wieder an den Anfang zurück und erfahren, wer hinter allem steckt. Und warum und weshalb. Die Fäden der drei Handlungsstränge laufen zusammen.
Mir hat die Story gut gefallen und der Schreibstil spiegelt sehr gut die Zeit wieder. Außerdem gibt es viele historische Fakten, was mich sowieso immer interessiert. Alles sehr spannend.
Die Charaktere sind ebenfalls einnehmend, unterschiedlich und facettenreich angelegt.
Mickel ist ein saufender Raufbold, aber überraschend scharfsinnig, gelegentlich.^^ Cecil Winge hat Tuberkolose und wird zwischenzeitlich mal für tot gehalten, aber Totgesagte leben bekanntlich länger. Er hat ein richtiges Sherlock-Holmes-Syndrom, aber ist in meinen Augen ein recht angenehmer Zeitgenosse. Zusammen bilden sie ein Team, dass mich überzeugen konnte und ich auf das nächste Buch gespannt bin, wenn ich wieder mit den beiden durch Stockholm Anno 1794 streifen kann.
4,5 Sterne und eine definitive Leseempfehlung gibt es von mir.